Auflagen für Max Bahr-Kauf Praktiker erobert Osten
11.01.2007, 15:10 UhrDie Baumarktkette Praktiker hat ihren Umsatz im abgelaufenen Jahr vor allem wegen eines starken Wachstums in Osteuropa gesteigert. Das Umsatzplus von 4,2 Prozent auf 3,16 Mrd. Euro wurde am Donnerstag an der Börse mit kräftigen Kursaufschlägen honoriert.
Der nach Obi zweitgrößte deutsche Baumarktbetreiber hat 2006 die Zahl seiner ausländischen Filialen um acht auf 73 erhöht. Das Unternehmen aus dem saarländischen Kirkel expandierte vor allem in Bulgarien und Rumänien. Das Auslandsgeschäft steuert bereits mehr als ein Viertel zum Konzernumsatz bei. Der Umsatz in Osteuropa, Griechenland und der Türkei legte um 14,4 Prozent auf 880 Mio. Euro zu.
Kaum Zuwächse verbuchte die frühere Metro-Tochter dagegen auf dem deutschen Heimatmarkt, wo Praktiker sieben Baumärkte schloss. Der Umsatz stieg hier um knapp ein Prozent auf 2,28 Mrd. Euro. Für das neue Jahr zeigte sich Praktiker-Chef Wolfgang Werner zuversichtlich: "In einem -auch in Deutschland -freundlichen konjunkturellen Umfeld haben wir uns zum Ziel gesetzt, unsere Marktposition weiter auszubauen." Das Unternehmen wolle auch im Ausland verstärkt expandieren und seine führende Marktposition in Osteuropa festigen.
Angaben zur Gewinnentwicklung will Praktiker am 3. April bekannt geben. Das Unternehmen bekräftigte seine bisherige Erwartung für das abgelaufene Jahr. Demnach wird das operative Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (Ebita) über dem Wert von 2005 von 105,8 Mio. Euro liegen. Dies gelte, obwohl eine Umstellung des Ladenkonzeptes und der Kauf des bisherigen Konkurrenten Max Bahr Mehraufwendungen im höheren einstelligen Millionenbereich verursacht hätten.
Auflagen für Max Bahr-Übernahme
Das Bundeskartellamt hat Praktiker unterdessen grundsätzlich grünes Licht für die Übernahme des Konkurrenten Max Bahr gegeben. Die beiden Ketten müssten sich aber von vier Baumärkten trennen, um in Regionalmärkten eine marktbeherrschende Stellung zu verhindern, teilte das Amt am Donnerstag weiter mit. Dabei handele es sich um die Regionen Lüneburg, Rostock, Schwerin und Cottbus. Die Märkte dort sollen an Wettbewerber verkauft werden.
Praktiker hatte Mitte August vergangenen Jahres die Übernahme des Konkurrenten angekündigt. Gemeinsam mit Max Bahr werde Praktiker einen Jahresumsatz von knapp vier Mrd. Euro erwirtschaften, teilte Praktiker damals mit. Zum Kaufpreis hatten beide Seiten Stillschweigen vereinbart.
Quelle: ntv.de