Autobesitzer erfreut Preisschlacht der Versicherer
05.10.2007, 17:27 UhrDer Preiskampf der Autoversicherer wird sich nach Ansicht der Ratingagentur Fitch im kommenden Jahr fortsetzen. Die Prämien stünden weiterhin unter Druck, sagte Fitch-Versicherungsanalyst Christos Stavrianidis der Nachrichtenagentur Reuters. "Der ganze Markt wird im Durchschnitt kein Geld verdienen." Stavrianidis prognostizierte wegen der sinkenden Beiträge eine leichte Verschlechterung der Schaden-/Kostenquote. Diese für Versicherungskonzerne wichtige Kennziffer zur Messung der Profitabilität werde im nächsten Jahr bei 108 Prozent liegen nach 107 in diesem Jahr.
Je geringer diese Quote ist, desto profitabler arbeitet das Unternehmen. Ist sie größer als 100 Prozent sind bei Versicherern Schadenszahlungen und Verwaltungskosten aus den Prämieneinnahmen nicht gedeckt, und es werden Verluste gemacht.
Allerdings haben nicht alle Firmen dieses Problem. Einige arbeiten zwar Fitch zufolge mit einer Schaden-/Kostenquote von 115 bis 120 Prozent, andere aber kommen auf eine Kennziffer von 95 Prozent und machen Gewinne. "Es könnte ein paar selektive Preiserhöhungen geben, aber es wird mindestens bis zum Ende des nächsten Jahres keine bahnbrechende Änderung geben", sagte Stavrianidis voraus. Einige große Versicherer wie die Allianz oder HUK Coburg hatten zuletzt erklärt, es gebe Anzeichen für ein baldiges Ende des starken Prämienrückgangs.
Nach Ansicht von Fitch ist auch im Bereich der Industrieversicherungen kein Ende der Rabattschlacht in Sicht. "Es wird in den nächsten ein bis zwei Jahren einen starken Wettbewerb geben, bis die Vernunft wieder einkehrt", sagte Stavrianidis. In den vergangenen Jahren war eine Vielzahl von ausländischen Unternehmen auf den deutschen Markt gedrängt. Zudem hatten Versicherer und Rückversicherer, die schon länger hierzulande präsent waren, ihre Kapazitäten für Industrierisiken nach oben geschraubt.
von Jonathan Gould
Quelle: ntv.de