Beschäftigte gegen NOL Proteste bei Hapag-Lloyd
19.08.2008, 16:51 UhrRund 400 Beschäftigte von Hapag-Lloyd haben am Dienstag gegen einen Verkauf der Hamburger Containerrederei an den Rivalen Neptune Orient Lines(NOL) aus Singapur protestiert. Sie demonstrierten in Berlin vor der Botschaft von Singapur und übergaben nach Betriebsratsangaben eine Petition an die Regierung. "Ich denke, das wird in Singapur ernst genommen, und man geht nicht leichtfertig mit unseren Bedenken um", sagte der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Dieter Lübkemann zu Reuters. Die Belegschaft fürchtet, dass NOL bei einer Übernahme in Hamburg Stellen abbauen und Mitbestimmungsrechte der Beschäftigten einschränken will.
NOL gilt neben einem Bieterkonsortium aus der Hansestadt als aussichtsreichster Kandidat für die von TUI zum Verkauf gestellte Traditionsreederei. Der Reisekonzern aus Hannover hat auf Druck von Investoren beschlossen, Hapag-Lloyd zu verkaufen.
Kreisen zufolge hat sich die zur Staatsholding Temasek gehörende NOL den Rückhalt von Banken gesichert, um den Kauf zu stemmen. Insgesamt elf Banken stehen demnach bereit, um einen Kredit von sechs Milliarden Dollar (vier Milliarden Euro) bereitzustellen.
Zu dem Hamburger Konsortium gehören der Logistikunternehmer Klaus-Michael Kühne (Kühne + Nagel) und der Gesellschafter der Privatbank M.M. Warburg, Christian Olearius. Ihr Ziel ist es, die Reederei in Hamburg zu halten.
Quelle: ntv.de