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Finanzkrise getrotzt QCells hebt Prognose an

Der Solarkonzern Q-Cells SE sieht trotz der internationalen Finanzkrise keinen Grund, seine Wachstumspläne nach unten zu revidieren. Das TecDax-Unternehmen aus Bitterfeld-Wolfen bekräftigte am Donnerstag bei der Vorlage der Drittquartalszahlen seine Produktionsziele bis 2010. Im laufenden Jahr sollen Umsatz und Überschuss sogar etwas höher ausfallen, als ursprünglich angekündigt.

Im aktuellen vierten Quartal sei die Nachfrage den Planungen entsprechend stark geblieben, erklärte Q-Cells in einer im Internet veröffentlichten Präsentation zum Zwischenbericht. Im ersten Halbjahr 2009 seien wegen der Kapitalmarktkrise zwar vereinzelte Kundenprobleme zu erwarten. Diese hätten aber nur geringe Auswirkungen. Q-Cells profitiere in der derzeitigen Krise als Weltmarktführer in der Solarzellen-Fertigung von Größenvorteilen sowie dem breiten, weltweiten Kundenportfolio.

Für die kommenden zwei Jahre hat sich Q-Cells bereits für ein jährliches Wachstum von 70 Prozent sowohl die Finanzierung als auch die nötigen Rohstoff-Lieferungen gesichert. Der Konzern bekräftigte daher, dass 2009 Solarzellen mit einer Leistung von mehr als 1 Gigawatt peak (GWp) produziert werden sollen, was einem Umsatz von etwa 2,25 Mrd. Euro entspricht. In diesem Jahr erwartet Q-Cells ein Volumen von 585 Megawatt peak (MWp). Für 2010 ist dann ein Produktionsausbau von bis zu 1,8 GWp bereits gesichert. Sollte der Konzern zusätzliche Finanzmittel erhalten, könne dies auf etwa 2,5 GWp steigen, hieß es.

In den ersten neun Monaten 2008 hatte Q-Cells die Produktion bereits um 63 Prozent hoch gefahren und damit weitere deutliche Umsatz- und Gewinnsteigerungen verbucht. Die Erlöse kletterten um 61 Prozent auf 932 Mio. Euro und damit stärker als erwartet. Analysten hatten im Schnitt nur mit 902 Mio. Euro gerechnet. Im dritten Quartal verbuchte Q-Cells allerdings nur eine Umsatzsteigerung von 14Prozent.

Das Ebit stieg in der Zeit von Januar bis September unterproportional um 32 Prozent auf 172,9 Mio. Euro, wie der Konzern weiter mitteilte. Von den Analysten waren 179 Mio. Euro erwartet worden. Q-Cells verwies aber auch auf die Anlaufkosten für den Aufbau neuer Technologien. Bereinigt um diesen Effekt betrug das Ebit 189,1 Mio.Euro.

Im dritten Quartal wurde Q-Cells zudem belastet, weil der größte Zulieferer REC - an dem Q-Cells auch eine Beteiligung hält - die Waferlieferungen erheblich gekürzt hatte und Q-Cells kurzfristig teure Spotmengen zukaufen musste. Das Ebit stieg in den drei Monaten deshalb nur noch 7,0 Prozent.

Der Jahresüberschuss für die ersten neun Monate erhöhte sich nach Anteilen Dritter auf 155,7 (Vorjahr: 111,2) Mio. EUR. Bereinigt um die Ergebnisbeiträge von REC lag der Nettogewinn bei 124,7 Mio. Euro und damit 48 Prozent höher als im Vorjahr.

Q-Cells geht wegen der positiven Entwicklung im Projektgeschäft jetzt von einem Umsatz im Gesamtjahr 2008 von 1,35 Mrd. Euro aus. Bisher hatte das Unternehmen 1,325 Mrd. eingeplant. Trotz der gekürzten Waferlieferungen im dritten Quartal wurde die Ebit-Prognose 2008 von rund 260 Mio. Euro von Q-Cells noch einmal bekräftigt. Der Jahresüberschuss des Konzerns werde sich wegen eines höheren Ergebnisbeitrages aus der REC-Beteiligung auf 215 Mio. Euro erhöhen. Bisher hatte Q-Cells rund 200 Mio. Euro in Aussicht gestellt.

Quelle: ntv.de

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