Die Aktien der australischen Fluggesellschaft Qantas sind nach Spekulationen über ein Scheitern der Milliardenübernahme auf den tiefsten Stand seit drei Monaten gefallen.

Es gebe definitiv das Risiko, dass einige der Großaktionäre die Offerte zurückweisen, sagte Händler Ric Klisman von Aequs Securities am Dienstag. Angus Gluskie von White Funds Management sagte, es sei unwahrscheinlich, dass die Offerte von umgerechnet 6,6 Milliarden Euro spürbar angehoben werde. Die Qantas-Aktien verloren am Dienstag 1,4 Prozent auf 5,09 australische Dollar.

Sollte die Übernahme scheitern, wäre es bereits das zweite Mal innerhalb weniger Wochen, dass Aktionäre in Australien Offerten von Finanzinvestoren zurückweisen. Auch der Kauf der Reisebürokette Flight Centre durch Pacific Equity Partners war am Widerstand wichtiger Eigentümer gescheitert.

Das Konsortium um die australische Bank Macquarie und Texas Pacific Group hat sich zum Ziel gesetzt, mindestens 90 Prozent der Qantas-Aktien zu erwerben. Die Aktionäre müssen darüber bis zum 3. April entscheiden. Örtlichen Medien zufolge haben mehrere Anteilseigner, darunter auch eine Tochter der schweizerischen UBS, die Offerte als zu niedrig kritisiert.

Die australische Regierung hat bereits grünes Licht für die Übernahme der Airline mit dem Känguru auf dem Heckflügel gegeben. Politisch ist der Verkauf umstritten. So befürchten die Gewerkschaften die Verlagerung tausender Stellen nach China. Qantas ist Mitglied der weltweiten Luftfahrtallianz Oneworld um British Airways, Iberia und American Airlines.