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Standort Dresden betroffen Qimonda drosselt Produktion

Der insolvente Speicherchip-Hersteller Qimonda fährt die Produktion in seinem Dresdner Werk radikal nach unten. Diese werde auf etwa ein Viertel der vorhandenen Kapazitäten reduziert, teilte die Tochter des Münchner Halbleiter-Konzerns Infineon mit. Das Vorgehen sei mit Insolvenzverwalter Michael Jaffe abgestimmt.

Ein Qimonda-Sprecher erläuterte, im Wesentlichen laufe die Produktion nach alter Technik aus. Für die rund 3200 Mitarbeiter habe dies unmittelbar keine Auswirkungen, weil die Fertigung nach und nach heruntergefahren werde. Bezahlt werden die Beschäftigten ohnehin von der Arbeitsagentur. Der Sprecher sagte, nach der neuen, selbst entwickelten Technologie werde weiter gefertigt. Darauf ruhen die Hoffnungen bei der Investorensuche.

Qimonda-Vorstand Thomas Seifert betonte, Dresden könne die Produktion wieder hochfahren, sollte der Konzern einen Investor finden. Jaffe bemühe sich, den gesamten Standort zu erhalten, sagte ein Sprecher der Dresdner Landesregierung nach einem Bericht Jaffes im Kabinett. Für Investoren sei nicht nur der technologische Kern, sondern auch die Brücke in die Produktion interessant.

Jaffe verwies erneut darauf, dass erste Gespräche mit potenziellen Interessenten bereits geführt worden seien. "Es ist jedoch noch zu früh, um hier eine Bewertung vorzunehmen." Ein Sprecher des Insolvenzverwalters sagte, derzeit würden sowohl neue Investoren angesprochen als auch mit bereits kontaktierten Interessenten weitere Gespräche geführt.

Bis Ende März müsse eine Lösung gefunden werden, um den Geschäftsbetrieb fortzuführen, hieß es in der Mitteilung weiter. Weil die Produktion aber einige Wochen Vorlauf hat, ist der Zeitdruck noch deutlich größer. Entscheidungen zur künftigen Struktur sind den Angaben zufolge bislang nicht getroffen worden. Sollte sich kein Investor finden, müsste Qimonda voraussichtlich liquidiert werden.

Qimonda hatte zuletzt bereits die Schließung seines Werks in den USA angekündigt. Den rund 1500 Mitarbeitern dort steht die Kündigung bevor. Weltweit beschäftigte Qimonda bisher gut 12.000 Mitarbeiter.

Quelle: ntv.de

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