Endspurt vor IPO RAG verkauft Saar Ferngas
31.08.2007, 10:41 UhrDer Mischkonzern RAG hat den lange umstrittenen Verkauf seiner Tochter Saar Ferngas an ArcelorMittal unter Dach und Fach gebracht und damit einen weiteren Schritt in Richtung Börsengang geschafft. Für 367 Mio. Euro erwerbe der luxemburgische Stahlriese 76,88 Prozent an dem Versorger, teilte das Essener Unternehmen mit. Der Ruhrkonzern bereitet seinen im Frühjahr 2008 geplanten Börsengang vor. Dazu gehört auch der Verkauf von Unternehmensteilen.
Der Vertrag mit dem luxemburgischen Stahlriesen sehe dieselben Konditionen vor, die die RAG ursprünglich mit dem Energiekonzern RWE vereinbart habe, hieß es. Die Transaktion soll bis Ende des Jahres abgeschlossen sein, steht aber noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Aufsichtsgremien und der Kartellbehörden.
Das Bundeskartellamt hatte im März den Verkauf von Saar Ferngas an RWE untersagt. Danach war ein Streit zwischen der RAG und RWE über die dann geplante Veräußerung der Tochter an ArcelorMittal entbrannt. Vertreter des RWE-Konzerns im RAG-Aufsichtsrat kritisierten, Müller habe den Luxemburgern Optionen auf den Kauf sowie auf Koks- und Stromlieferungen ohne die Zustimmung des Kontrollgremiums eingeräumt. Müller hatte dies zurückgewiesen. Anfang Juni billigte der Aufsichtsrat schließlich auf einer außerordentlichen Sitzung den Verkauf.
Die in Saarbrücken ansässige Saar Ferngas erzielt mit 150 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von rund 1,1 Mrd. Euro. Die Gesellschaft bezieht nach eigenen Angaben 94 Prozent ihres Erdgases vom RWE-Konkurrenten E.ON und beliefert vor allem Kunden in Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Abnehmer sind 52 regionale Energieversorger sowie 20 Industriebetriebe.
Quelle: ntv.de