Strom satt RWE bekräftigt Ziele
15.05.2007, 08:09 UhrDer Essener Energiekonzern RWE hat im ersten Quartal seinen Gewinn gesteigert und seine Jahresprognose bekräftigt.
Das betriebliche Ergebnis verbesserte sich im ersten Quartal vor allem dank der Kraftwerkssparte RWE Power um 35 Prozent auf 2,8 Mrd. Euro. Das teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Damit übertraf RWE deutlich die Erwartungen von Analysten, die im Schnitt mit 2,33 Mrd. Euro gerechnet hatten. Der Umsatz stieg um ein Prozent auf 13,4 Mrd. Euro und lag damit unter den Experten-Prognosen. Für das Gesamtjahr erwartet RWE weiter eine Steigerung des betrieblichen Ergebnisses um zehn Prozent.
Ertragsperle Kraftwerkssparte
Einbußen musste die Vertriebs- und Netzgesellschaft RWE Energy hinnehmen, deren Umsatz und betriebliches Ergebnis gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurückgingen. Der Konzern begründete dies zum einen mit einem geringeren Absatz wegen des milden Winters und zum anderen mit den Belastungen durch die staatlich angeordnete Senkung der Netzgebühren. Ertragsperle war hingegen die Kraftwerkssparte, die ihr betriebliches Ergebnis um 50 Prozent auf 1,5 Mrd. Euro steigerte.
Per Ende März lagerte RWE - wie bereits im vergangenen Jahr angekündigt - Pensionsverpflichtungen in Höhe von rund acht Mrd. Euro in ein so genanntes "Contractual Trust Arrangement" (CTA) aus. Damit folgt RWE anderen Großkonzernen, die ihre Bilanzen auf diese Weise aufpolieren.
RWE bekräftigte, sich im laufenden Jahr von seiner US-Wassertochter American Water trennen zu wollen. Dadurch dürften dem Konzern erneut Milliardensummen zufließen. RWE hatte American Water 2003 für 4,5 Mrd. Euro gekauft. Die Essener hatten im Herbst bereits ihre britische Wassertochter Thames Water einschließlich Schulden für knapp zwölf Mrd. Euro verkauft.
BaFin prüft Gerüchte
Wie am Montag bekannt wurde, will die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) die spektakulären Übernahmegerüchte um RWE jetzt wegen möglicher Kursmanipulation prüfen. Es sei aber schwierig, solche Manipulationen von Aktienkursen durch Gerüchte aufzudecken, sagte BaFin-Vizepräsident Karl-Burkhard Caspari.
Die BaFin werde sich den Fall aber intensiv ansehen. RWE hält es nach eigener Aussage für möglich, dass das Gerücht, der französische Energiekonzern EDF habe Übernahmepläne, gezielt gestreut wurde. Danach legte die RWE-Aktie am vergangenen Freitag um fast sieben Prozent zu. RWE hat nach eigenen Angaben keine Anzeichen für ein Übernahmeangebot.
Quelle: ntv.de