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EU leitet Verfahren ein RWE und ENI am Pranger

Die EU-Kommission hat gegen die Energiekonzerne RWE und ENI Verfahren wegen möglicher Wettbewerbsverstöße auf dem Gasmarkt gestartet. Die Behörde teilte in Brüssel mit, RWE und ENI könnten Konkurrenten den Zugang zu Märkten versperrt haben. Beide Unternehmen waren zuvor durchsucht worden. Die Kommission kann hohe Strafen verhängen, wenn sich ein Kartellverdacht bestätigt. RWE reagierte mit Unverständnis auf die Einleitung des Verfahrens und betonte, im Transportgeschäft nach sauberen Regeln zu arbeiten.

Die Kommission verdächtigt RWE, künstliche Hürden für den Zugang anderer Anbieter zu seinem Leitungsnetz in Nordrhein-Westfalen errichtet zu haben. Betroffen sei eine Reihe von RWE-Tochterunternehmen. "RWE könnte seine dominante Position in regionalen Märkten missbraucht haben", erklärte die Kommission. Hinweise hätten sich nach den Durchsuchungen im vergangenen Jahr ergeben. RWE habe möglicherweise die Kosten für Konkurrenten in die Höhe getrieben und neuen Anbietern den Zugang zu Gasleitungen versperrt.

"RWE hat in den vergangenen Jahren eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, um den Wettbewerb auf dem Gasmarkt zu stärken", sagte eine RWE-Sprecherin. So habe der Konzern die Zahl seiner Marktgebiete von drei auf zwei reduziert und damit den Zugang von Wettbewerbern erleichtert. Darüber hinaus habe RWE die Entgelte in seinem Transportnetz deutlich gesenkt.

Die Vorwürfe gegen ENI ähneln denen gegen RWE. Sie beziehen sich auch auf die deutsche ENI-Tochter. Die Kommission verdächtigt ENI, absichtlich zu wenig in seine Netze investiert zu haben, um Wettbewerber zu behindern.

Die Wettbewerbsbehörde kündigte eine ausführliche Untersuchung an. Wie lange diese dauert, lasse sich noch nicht absehen. Noch seien die Kartellverstöße nicht bewiesen.

Quelle: ntv.de

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