Grundsätzliche Einigung Roaming-Gebühren sinken
15.03.2007, 14:46 UhrDie EU-Telekommunikations-Minister haben sich grundsätzlich auf die Einführung von Obergrenzen für Roaming-Gebühren bei Handy-Gesprächen über die europäischen Grenzen hinweg geeinigt. "Wir brauchen eine Roaming-Lösung, einen Konsumentenschutz-Tarif", sagte EU-Medienkommissarin Viviane Reding am Donnerstag nach einem Treffen der Minister auf der Computermesse CeBIT in Hannover. "Und wir brauchen das schnell." Es sei möglich, dass eine Entscheidung noch vor dem Sommer falle. Die Minister, die noch vor einigen Monaten uneins gewesen seien, seien jetzt "über mehrere Dinge einer Meinung".
Abgehende Handy-Gespräche im Ausland sollten pro Minute höchstens 50 Cent kosten, sagte Reding. "Wir hoffen, etwas darunter zu kommen." Das Europäische Parlament wünsche eine Höchstgrenze von 42 Cent, fügte Reding hinzu. Mit der Höchstgrenze von 50 Cent haben sich Reding und die Bundesregierung mit ihrem Entwurf durchgesetzt. Dieser sieht für ankommende Gespräche zudem einen Preis von 25 Cent pro Minute vor. Die Bundesregierung will die Pläne bis zum Ende ihres EU-Vorsitzes im Juni unter Dach und Fach bringen.
Bundeswirtschaftsminister Michael Glos sagte, ein Roaming-Tarif sei vor allem zum Schutz der Verbraucher nötig. "Wir können das noch nicht dem Markt überlassen, weil der Markt damit überfordert ist." Bei der Frage nach der Höhe habe es noch "unterschiedliche Nuancen" gegeben, fügte der CSU-Politiker hinzu.
Die EU-Kommissarin wolle künftig auch SMS-und Datenpreise regulieren, was aber erst in einer späteren Verordnung ansteht. Für die Telefonate sieht der jüngste Entwurf der Bundesregierung einen Verbraucherschutztarif vor, den jeder Kunde wählen kann. Für neue Roaming-Kunden soll er automatisch gelten. Weil Roaming-Regeln bereits im Herbst in Kraft sein sollen, will die Bundesregierung vorerst auf eine Regelung der SMS-Preise verzichten.
Quelle: ntv.de