Im Kampf gegen den Krebs Roche verbucht Rekordgewinn
30.01.2008, 11:22 UhrDer Schweizer Pharmakonzern Roche hat 2007 erneut Rekordergebnisse erzielt. Der Reingewinn stieg um 25 Prozent auf 11,4 Mrd. Franken (rund 6,7 Mrd. Euro), wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Bereits 2006 hatte Roche den höchsten Gewinn in seiner Firmengeschichte verbucht und den Überschuss um 34 Prozent auf 9,2 Mrd. Franken gesteigert.
Der Umsatz erhöhte sich im vergangenen Jahr um zehn Prozent auf 46,1 Mrd. Franken. Damit sind die Verkäufe nach Angaben von Konzernchef Franz Humer sieben Jahre in Folge zweistellig gewachsen. Der Pharma-Umsatz stieg um elf Prozent auf 36,8 Mrd. Franken. Er erhöhte sich damit fast doppelt so schnell wie der Weltmarkt. Die Erlöse der Geschäftssparte Diagnostika nahmen um sechs Prozent auf 9,3 Mrd. Franken zu.
Roche-Chef Humer wird dieses Jahr den Chefposten aufgeben und sich auf das Verwaltungsratspräsidium zurückziehen. Nach seinen Angaben soll die Dividende von 3,40 Franken auf 4,60 Franken je Aktie und Genussschein angehoben werden. Aktionäre kämen damit in den Genuss der 21. Dividendenanhebung in Folge.
Der Konzernumsatz kletterte dank einer weiterhin starken Nachfrage nach Krebsmedikamenten um zehn Prozent auf 46,1 Mrd. Franken. Eine Umsatzabnahme ergab sich lediglich bei dem Grippemedikament Tamiflu, das bisher von Vorsorge-Käufen von Regierungen profitieren konnte. Der Umsatz mit dem "Blockbuster" Mabthera erhöhte sich um 15 Prozent auf 5,52 Mrd. Franken. Als Blockbuster werden Medikament mit mehr als einer Milliarde Dollar Jahresumsatz bezeichnet. Neben Mabthera verfügt Roche über zwei weitere Blockbuster im Krebsbereich: Der Umsatz mit Herceptin erhöhte sich um 23 Prozent auf 4,85 Mrd. Franken und bei Avastin erhöhten sich die Verkäufe um 41 Prozent auf 4,11 Mrd. Franken.
Mit dem zweistelligen Umsatzwachstum auf insgesamt 46 Mrd. Franken überholte Roche zum ersten Mal seinen Lokalrivalen Novartis, der nach dem Verkauf von Firmenteilen im Nahrungsmittelbereich auf rund 44 Mrd. Franken gekommen war. Das Umsatzwachstum wurde ausschließlich aus eigener Kraft und ohne Übernahmen erzielt.
Analysten hatten zuvor mit einem Umsatz von knapp über 46 Mrd. Franken und einem Konzerngewinn vor Minderheiten von 11,15 Mrd. Franken gerechnet. Für den Pharmaumsatz hatten sie im Durchschnitt 37,74 Mrd. Franken geschätzt.
Für das laufende Jahr erwartet der Konzern ein hohes einstelliges Verkaufswachstum in Lokalwährungen für die Gruppe. Beide Divisionen, Pharma und Diagnostika, sollten schneller wachsen als der Markt. Die Ausschüttungsquote an die Aktionäre soll über die kommenden drei Jahre laufend gesteigert werden. Trotzdem will der Konzern die Forschungsinvestitionen noch einmal stark anheben.
Für die Jahre 2009 und 2010 rechnet Roche den Angaben zufolge mit einem anhaltend starken Wachstum. Die Aktie war vorbörslich 0,6 Prozent höher indiziert.
Quelle: ntv.de