Nach der Yukos-Auktion Rosneft ist der Größte
03.05.2007, 18:27 UhrRosneft ist mit der milliardenschweren Ersteigerung eines Löwenanteils aus dem Geschäft des bankrotten Rivalen Yukos zum größten Ölkonzern Russlands aufgestiegen. Der deutlich kleinere und wenig bekannte Bieterrivale Yunitex bereitete dem Staatsunternehmen bei der Zwangsversteigerung der Yukos-Anlagen in Ostsibirien am Donnerstag keine Probleme. Für umgerechnet rund 6,8 Mrd. US-Dollar erwarb Rosneft unter anderem die Produktionssparte Tomskneft und die beiden Raffinerien Angarsk und Atschinsk.
Mit den beiden Raffinerien gelang es Rosneft, seine bislang eher knappen Veredelungskapazitäten auf diesem Gebiet mit einem Schlag zu verdreifachen. Mit Hilfe von Tomskneft, wo im April 230.000 Barrel Öl am Tag produziert wurden, konnte der Konzern seine Kapazitäten um fast zehn Prozent steigern. Zugleich erhöhten sich die Ölreserven des Konzerns weiter. Erst in der vergangenen Woche hatte Rosneft erklärt, dass seine Öl-Reserven die jedes anderen börsennotierten Unternehmens übersteigen. Einschließlich der Gasvorräte liegt Exxon Mobil noch in Front. Rosneft könnte den US-Rivalen aber kommende Woche überholen, wenn das Unternehmen für die dann zur Auktion stehenden Yukos-Teile den Zuschlag erhält, unter denen auch die Gas-Tochter Samaraneftegas und mehrere Raffinerien sind.
Russland will mit der Zwangsversteigerung der verbliebenen Yukos-Teile hohe Steuernachforderungen eintreiben. Kritiker werfen der Regierung vor, Yukos mit den Forderungen absichtlich in den Ruin getrieben zu haben, um die politischen Ambitionen von Konzernchef Michail Chodorkowski zu vereiteln. Yukos wurde im August für bankrott erklärt. Der ehemals reichste Mann Russlands sitzt in einem Gefängnis in Sibirien eine achtjährige Haftstrafe wegen Betrugs und Steuerhinterziehung ab.
Quelle: ntv.de