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HIV-Mittel verunreinigt Rückruf bei Roche

Das HIV-Medikament Viracept des Schweizer Konzerns Roche ist in Europa und einigen anderen Ländern wegen Verunreinigung zurückgerufen worden. "Es gibt ein Problem bei der Herstellung", sagte ein Sprecher der europäischen Arzneimittelbehörde. Patienten, die mit dem Medikament gegen die Immunschwächekrankheit behandelt werden, sollten sich an ihren Arzt wenden.

Nach Angaben der britischen Gesundheitsbehörde ist das antivirale Mittel teilweise mit einer genotoxischen und genverändernden Substanz verunreinigt, die Krebs verursachen könnte. Betroffene Patienten müssten mit einem anderen Medikament behandelt werden.

Nach Angaben von Roche gilt der Rückruf für Europa und weitere Länder, nicht jedoch die USA, Kanada und Japan. Es würden sowohl Tabletten wie auch Pulver des Medikaments zurückgerufen. Roche habe Rückmeldungen erhalten, dass einige Chargen der 250 Milligramm Tabletten von Viracept einen merkwürdigen Geruch aufwiesen. Eine genaue chemische Analyse habe dann ergeben, dass diese mehr Methan Sulfonsäure Ethylester enthalte als normalerweise. Deshalb habe sich Roche zu einem Rückruf entschlossen.

Viracept, das auch als Nelfinavir bekannt ist, gehört zu den so genannten Proteasehemmern und wird meist in Kombination mit anderen Mitteln am Anfang einer Behandlung gegen die Ausbreitung der HIV-Viren angewandt. Es ist seit 1998 in Europa zugelassen. In den USA wird es von Pfizer vertrieben.

Zuletzt war Roche wegen seines Kassenschlagers Tamiflu in die Kritik geraten. Das Anti-Grippemittel steht im Verdacht, als Nebenwirkung zu geistigen Verwirrungen zu führen.

Quelle: ntv.de

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