Die russischen Behörden haben in einem Streit um Steuerzahlungen mehrere Konten der Deutschen Lufthansa in Russland gesperrt. Die Behörden verlangen umgerechnet zwischen fünf und sieben Mio. Euro Steuernachzahlungen. Die Lufthansa lehnte einen Kommentar ab. Auch von russischer Seite lagen zunächst keine Angaben vor.

Der Streit zwischen der deutschen Fluggesellschaft und den russischen Behörden zieht sich bereits mehrere Jahre hin. Dabei geht es um die Auslegung steuerlicher Regelungen, die von russischer Seite anders bewertet werden als von der Lufthansa. Die Behörden haben sich nun zu der Zwangsmaßnahme entschlossen. Wieviel Geld auf den gesperrten Konten eingezahlt war, blieb zunächst unklar.

Trotz der russischen Kontensperrung kann die Lufthansa ihre normale Geschäftstätigkeit in Russland aufrechterhalten. So benötigt die Fluggesellschaft zum Beispiel Konten, um Treibstoffrechnungen oder Flughafengebühren bezahlen zu können.

Bereits im Herbst vergangenen Jahres hatte es einen Streit zwischen der Lufthansa und den russischen Behörden gegeben. Dabei hatte Russland der Lufthansa-Frachttochter Cargo in der Auseinandersetzung um die Nutzung von Frachtflughäfen zeitweise Überflugrechte entzogen. Die Kontosperrung steht mit dieser Auseinandersetzung angeblich in keinem direkten Zusammenhang.