Meldungen

"Energie ist unsere Sache" Russland redet Tacheles

Russlands Erster Vize-Ministerpräsident Sergej Iwanow hat die Energiepolitik seines Landes in einem Zeitungsinterview verteidigt. Es sei gerechtfertigt, dass die Öl- und Gasressourcen unter russischer Kontrolle stünden, sagte der als möglicher Putin-Nachfolger gehandelte Politiker in einem Interview der britischen "Financial Times". "Es sind unsere Ressourcen, und wie wir sie entwickeln und wo die Gelder herkommen, ist unsere Sache." Ausländischen Investoren sei es gestattet, als Auftragnehmer im Land zu arbeiten. In nächster Zeit werde es aber nicht so sein, dass eine ausländische Firma ein größeres Ölfeld in Russland besitzen dürfe, fügte Iwanow hinzu.

Zugleich verteidigte der 54-jährige frühere Spion die Preispolitik gegenüber der Ukraine und Weißrussland. Dass die Vergünstigungen für diese Länder zuletzt aufgehoben worden seien, habe ausschließlich mit marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten zu tun, sagte Iwanow. "Energie-Imperialismus gibt es nicht", betonte er mit Blick auf die Kritik des Westens, Russland benutze Energie als politische Waffe.

Zur bevorstehenden Präsidentenwahl in seinem Land erklärte Iwanow, er glaube nicht, dass ausgesprochene Kritiker von Amtsinhaber Wladimir Putin eine echte Chance hätten. Ein solcher Kandidat wäre eine Randfigur im Rennen um das höchste Staatsamt, "ein Clown". Neben Iwanow wird Dmitri Medwedew als wahrscheinlicher Kandidat für die Putin-Nachfolge gehandelt. Auch Medwedew ist Erster stellvertretender Ministerpräsident.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen