Verschärfte Regeln SEC zügelt Spekulanten
17.09.2008, 17:29 UhrAngesichts massiver Verluste an den Aktienmärkten hat die US-Börsenaufsicht SEC die Vorschriften für Wetten auf fallende Kurse deutlich verschärft. Die Maßnahmen sollen vor allem den teils schwer gebeutelten Finanzwerten Luft verschaffen. Der fast totale Verlust des Börsenwerts hatte etwa die Probleme bei der nun im Insolvenzverfahren steckenden Investmentbank Lehman Brothers und dem gerade vom Staat gestützten Versicherer AIG massiv verschärft.
Die strengeren Vorschriften waren bereits vor einigen Wochen befristet bei einigen Aktien getestet worden. Sie sollen nun von diesem Donnerstag an für alle gehandelten Aktien gelten, gab die SEC bekannt. Die Wetten auf fallende Kurse durch sogenannte Leerverkäufe werden allerdings nicht generell untersagt, sondern lediglich bestimmte extreme Praktiken.
No Shortselling
Kritiker von Börsenwetten auf fallende Kurse hatten immer wieder beklagt, dass Spekulanten die Notierungen so erst massiv nach unten treiben. Das Volumen dieser Leerverkäufe ("Shortselling") liegt derzeit an den Börsen auf Rekordniveau.
Beim "Shortselling" verkaufen Investoren Aktien, die sie gar nicht besitzen, sondern sich von Dritten gegen Gebühr ausleihen. Sie hoffen auf fallende Kurse, um die Titel billiger zurückerwerben und dem Ausleiher wiedergeben zu können. Die Differenz zwischen den Preisen streichen sie als Gewinn ein.
Quelle: ntv.de