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Garantie gegen neue Beben Saarlands Bergbau vor dem Aus

Der saarländische Ministerpräsident Peter Müller (CDU) geht davon aus, dass im Saarland keine Kohle mehr gefördert werden wird. "Wir müssen davon ausgehen, dass der Abbaustopp dauerhaft bestehen bleibt", stellte Müller in Aussicht. Die Landesregierung hatte nach dem schweren Beben am Samstag den Bergbau im letzten verbliebenen Bergwerk an der Saar gestoppt. Das Unternehmen müsse nun zweifelsfrei nachweisen, dass sich ein solches Ereignis nicht wiederholen kann. Ein Bergbau, der zur Gefährdung von Leib und Leben der Betroffenen führt, sei nicht mehr zu verantworten. "Es wird kein neues Experiment mit offenen Ausgang mehr geben", sagte Müller.

RAG-Vorstandschef Bernd Tönjes betonte nach dem Treffen mit der Landesregierung, sein Unternehmen sehe noch eine Chance, die Beben künftig einzudämmen. Allerdings habe die RAG schon viele Maßnahmen probiert. "Ob wir zweifelsfrei nachweisen können, dass eine Gefährdung künftig nicht mehr besteht, können wir zur Zeit nicht vorhersagen", sagte Tönjes. In den kommenden Tagen werde dies untersucht werden. So lange bleibe das Bergwerk geschlossen. In den kommenden Tagen werde für die Beschäftigten Kurzarbeit beantragt.

Maas: "Gemeinsamer Kraftakt"

Der saarländische SPD-Chef Heiko Maas sieht das Bundesland nach dem schweren Bergbaubeben am Samstag in einer ernsten Krise. Das mögliche Ende der Steinkohleförderung stelle das Saarland vor Herausforderungen, die nur in einem gemeinsamen Kraftakt gelöst werden könnten, erklärte Maas. Nun müsse das Schicksal der Bergleute und der Menschen in den Mittelpunkt treten, die unmittelbar vom Bergbau lebten. "Die Zeit für parteitaktische Spielchen ist endgültig vorbei."

Klar sei, dass es ohne Sicherheit für die Menschen über Tage keinen Abbau mehr geben dürfe. Maas forderte auch von der Bundesregierung Unterstützung bei der Bewältigung der großen Probleme. Insgesamt wären von einem möglichen Ende des Bergbaus viele Tausend Jobs betroffen. Ohne die Unterstützung von Politik, Wirtschaft und Gewerkschaften sei diese strukturelle Herausforderung nicht zu bewältigen. Über konkrete Pläne müsse in den kommenden Tagen und Wochen intensiv beraten werden, um schnell zu Lösungen zu kommen.

Quelle: ntv.de

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