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Klöckner-Werke Salzgitter erwirbt Mehrheit

Der Stahl- und Röhrenhersteller Salzgitter übernimmt die Industrieholding Klöckner-Werke. Mit der WCM Gruppe sei ein Vertrag über den Kauf von 78 Prozent des Unternehmens geschlossen worden, teilte die Salzgitter AG am Donnerstag mit. Als Teil des Pakets werde ebenfalls eine Beteiligung von 71 Prozent an der RSE Grundbesitz und Beteiligungs-AG an Salzgitter gehen. Die Höhe des Kaufpreises wurde nicht genannt. Die Salzgitter-Aktie war zeitweise vom Handel ausgesetzt.

Mit dem Erwerb will Salzgitter sich breiter aufstellen und unabhängiger von dem zyklischen Stahlgeschäft machen. Die Anbindung der Klöckner-Werke AG an den Salzgitter-Konzern werde "für beide Unternehmen Zukunfts- und Synergiepotenziale erschließen". Der Erwerb stehe unter dem Vorbehalt der Genehmigung der zuständigen Behörden der entsprechenden Gremien der Unternehmen.

Der Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit der Klöckner-Werke liegt bei der KHS AG, die weltweit Abfüll- und Verpackungsanlagen produziert. Weitere Aktivitäten liegen im Bereich Maschinenbau sowie Roboter- und Automatisierungstechnik. Im Geschäftsjahr 2006 wurde mit weltweit über 5.000 Mitarbeitern ein Umsatz von mehr als 870 Millionen Euro erzielt.

Kr äftige Steuererstattungen

Klöckner-Werke kann mit Steuererstattungen bis zu 100 Millionen Euro rechnen. Hinzu kämen Zinsen von etwa 35 Millionen Euro, teilte das Unternehmen mit. Die Klöckner-Werke hatten von 1996 bis 2001 erhebliche Dividenden aus Tochtergesellschaften in den USA erhalten, die höher besteuert wurden als diejenigen aus Deutschland.

Der Europäische Gerichtshof hatte am 6. März die frühere Ungleichbehandlung von Dividenden aus Beteiligungen an in- und ausländischen Firmen verworfen und den Weg für Entschädigungen freigemacht. Mit der Rückerstattung würden die steuerlich attraktiven Verlustvorträge um rund 250 Millionen Euro sinken. Es blieben aber immer noch mehr als 900 Millionen Euro.

Rekordgewinn 2006

Salzgitter hat im vergangenen Jahr erneut ein Rekordergebnis erzielt. Der zweitgrößte deutsche Stahlhersteller verbuchte einen Umsatz von 8,45 (Vorjahr 7,15) Milliarden Euro.

Der Vorsteuergewinn (Ebita) stieg auf 1,85 Milliarden Euro von 940,9 Millionen, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte. Darin enthalten sind 900 Millionen Euro Buchgewinn aus dem Verkauf der Anteile am französischen Röhrenhersteller Vallourec. Aber auch ohne den Sondereffekt übertraf Salzgitter mit 947,9 (802,7) Millionen Euro das um Vallourec bereinigte Vorjahresergebnis.

Für das laufende Jahr rechnet Salzgitter bei fast stabilem Umsatz mit einem Vorsteuergewinn "im anspruchsvollen dreistelligen Bereich". Doch sei es "noch zu ambitiös", erneut das Vorjahresergebnis von 947,9 Millionen Euro anzupeilen, da Vallourec weggefallen sei und die Handelsmargen sich normalisierten.

Quelle: ntv.de

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