Analysten überrascht Salzgitter verdient kräftig
14.08.2008, 09:52 UhrDeutschlands zweitgrößter Stahlkonzern Salzgitter hat angesichts des anhaltenden Stahlbooms seine Prognose für das Gesamtjahr angehoben. Vor Steuern werde der Konzern 2008 mehr als eine Milliarde Euro verdienen, teilte Salzgitter mit. Bislang hatte der Vorstand ein Vorsteuerergebnis von mindestens 900 Mio. Euro in Aussicht gestellt. Bereits Ende Juli hatte Salzgitter eine Erhöhung der Prognose angedeutet.
Rückenwind gibt dem Konzern ein starkes erstes Halbjahr. Der Umsatz erhöhte sich aufgrund der weiter gestiegenen Stahlpreise und der Einbeziehung der zugekauften Maschinenbaufirmen um ein Drittel auf 6,23 Mrd. Euro. Der Vorsteuergewinn ging zwar leicht auf 646 (Vorjahr: 664) Mio. zurück, der Überschuss legte aber auf 437 (399) Mio. Euro zu. Mit den Zahlen übertraf der Konzern klar die Erwartungen von Branchenexperten.
Gewinnsprung im Röhrengeschäft
Die Rohstoffpreise machen Salzgitter wie der gesamten Branche zu schaffen. Der Einkauf verteuerte sich im Halbjahr um 60 Mio. Euro. In der zweiten Jahreshälfte erwartet der Konzern sogar noch höhere Kosten.
"In der Kohle haben wir eine Verdreifachung und beim Erz fast eine Verdoppelung, das haben wir nicht erwartet", sagte Konzernchef Wolfgang Leese bei n-tv. "Wir sind jetzt mit unseren Partnern im Gespräch, um die Dinge nachzuverhandeln. Wir hoffen, dass wir Verständnis dafür finden - im ein oder anderen Fall wird es signalisiert", so Leese. Die Spanne zwischen den Kontrakten und den Quartals- oder Spotgeschäften sei "immens groß".
Der Vorsteuergewinn der Stahlsparte schrumpfte um acht Prozent. Im Stahlhandel profitierte der Konzern hingegen von den hohen Spotmarktpreisen, die Sparte steigerte das Ergebnis vor Steuernm 15 Prozent. Im Röhren-Geschäft erhöhte sich das Ergebnis um neun Prozent.
Kl öckner tut gut
"Der gute Auftragsbestand und die weiterhin überdurchschnittlichen Auftragseingänge werden auch in den kommenden Monaten eine volle Auslastung der Werke des Unternehmensbereichs Stahl sicherstellen", teilte Salzgitter mit. Während in der Stahlsparte im Gesamtjahr mit einem Gewinnrückgang zu rechnen sei, sollen Handel und Röhren über Vorjahr abschließen.
Profitieren werde Salzgitter zudem von der vollen Einbeziehung der zugekauften Klöckner-Werke, die alleine für die Hälfte des Umsatzwachstums sorgen. Auch diese Sparte werde ihr Ergebnis steigern, hieß es.
Quelle: ntv.de