Gerangel bei der Bundesbank Sarrazin weiß, was er will
20.02.2009, 16:36 UhrIm Bundesbank-Vorstand gibt es schon vor dem Wechsel von Berlins Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD) in das Gremium Gerangel um die künftige Aufgabenverteilung. Es gebe zwar keinen Streit, hieß es aus Bundesbank-Kreisen: "Aber es gibt schon ein Naserümpfen über Sarrazins Vorgehen." Als neuester in dem Gremium werde er kaum große Forderungen stellen können.
Das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" berichtete vorab, Sarrazin beanspruche den Aufgabenbereich "Internationale Beziehungen", den derzeit Hermann Remsperger verantwortet. Remsperger scheidet ebenso wie Hans Reckers - zuständig für Bargeld, Personal und Risikocontrolling - Ende April aus. Der Vorstand der Notenbank wird dann von sieben auf sechs Mitglieder - einschließlich des Präsidenten - verkleinert, die Aufgaben werden neu verteilt.
"Sarrazin hat das durchaus in dieser Richtung formuliert", hieß es in den Kreisen. Der SPD-Politiker selbst, der zum 1. Mai in den Bundesbank-Vorstand einzieht, wies die Darstellung indirekt zurück. Über die Geschäftsverteilung werde im Vorstand nach Neubesetzung entschieden, ließ Sarrazin über seine Sprecherin mitteilen. "An einer solchen Diskussion über Ressortzuschnitte beteilige ich mich intern und erst, wenn ich Vorstand bin."
Quelle: ntv.de