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Keine direkte Beteiligung Schaeffler vor Staatshilfe

Der durch die Übernahme von Continental und der Autokrise in Schieflage geratene Zulieferer Schaeffler kann nach wochenlangem Werben offenbar weiter auf Staatshilfe hoffen. CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt zeigte sich offen für eine staatliche Unterstützung, schließt aber eine direkte Beteiligung an Schaeffler aus.

"Die Probleme von Schaeffler hängen offensichtlich überwiegend mit der Krise zusammen. Wenn das Unternehmen also einen tragfähigen Business-Plan vorlegt, dann wären staatliche Bürgschaften durchaus sinnvoll", sagte Dobrindt der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". "Eine direkte staatliche Beteiligung am Unternehmen schließe ich jedoch aus." Das Familienunternehmen Schaeffler hat sich mit der milliardenschweren Übernahme des dreimal größeren Rivalen Continental verhoben und sucht nun nach Auswegen.

SPD uneins

Auch in der FDP gibt es laut der Zeitung eine grundsätzliche Bereitschaft für staatliche Unterstützung von Schaeffler/Conti. "Wenn der Eigentümer seinen Beitrag geleistet hat, kann ich mir vorstellen, dass der Staat eine befristete Liquiditätshilfe leistet", zitiert das Blatt den finanzpolitischen Sprecher der FDP-Fraktion im Bundestag Hermann-Otto Solms.

In der SPD sind die Meinungen geteilt. Während Außenminister Frank-Walter Steinmeier eine staatliche Hilfe für Schaeffler bisher ablehnt, zeigten sich andere SPD-Politiker für eine solche Unterstützung offen. "Wenn durch ein tragfähiges Zukunftskonzept in einer gewissen Zeit wieder Gewinne erwartet werden können, dann kann ich mir eine staatliche Bürgschaft für Schaeffler/Conti vorstellen", sagte die wirtschaftspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion Ute Berg.

Agenturberichten zufolge rückt ein Rettungskonzept für den fränkischen Wälzlagerhersteller immer näher. Über einen Einstieg der Gläubigerbanken gebe es zwischen den Instituten, dem Bund und Schaeffler bereits weitgehend Einigkeit, hatten mehrere mit den Gesprächen vertraute Personen gesagt. Die Banken würden Schulden in Eigenkapital wandeln, um die Zinslast von Schaeffler zu reduzieren. Letztlich werde es wohl auf einen Kontrollanteil hinauslaufen. Daneben werde noch über einen teilweisen Forderungsverzicht sowie Staatsgarantien für neue Kreditlinien verhandelt.

Ein Schaeffler-Sprecher betonte, der Geschäftsführer der Schaeffler-Gruppe, Jürgen Geißinger, stehe nicht zur Disposition. "Es handelt sich bei den Gerüchten über die Ablösung von Herrn Geißinger offensichtlich um gezielt gestreute Fehlinformationen, um den Restrukturierungsprozess zu stören. Es gibt keine Intension, ihn zu ersetzen", machte der Sprecher klar. Der "Spiegel" hatte vorab berichtet, Geißinger stehe vor der Ablösung. Dieser hatte die Übernahme von Continental eingefädelt.

Quelle: ntv.de

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