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Aufsichtsrat im Kreuzfeuer Schuldfrage bei der IKB

Vor der Hauptversammlung der angeschlagenen Mittelstandsbank IKB hat die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger den Aufsichtsrat für die bedrohliche Schieflage des Instituts verantwortlich gemacht. Das Gremium habe seine Kontroll- und Beratungsfunktion offensichtlich nicht ausgeübt, sagte der Sprecher der Schutzgemeinschaft, Norbert Vowinckel, im "Deutschlandradio Kultur". Der Aufsichtsrat stehe in der Verantwortung und davon solle er auch nicht befreit werden.

Zur Rolle des Vorstandes sagte Vowinckel: "Mein persönlicher Eindruck ist, der Vorstand wusste es gar nicht. Der ist sozusagen blind in diese Sache hineingelaufen, hat sich auf die Ratingagenturen verlassen und hat die wahren Ausmaße einfach in dem Augenblick nicht erkannt."

Bei der Hauptversammlung geht es am Donnerstag vor allem um die Klärung der Frage, wer für den Absturz der einst als grundsolide geltenden Bank verantwortlich ist. Das Institut war Mitte vergangenen Jahres in den Strudel der US-Hypothekenkrise geraten und konnte nur durch milliardenschwere Hilfspakete vor der Pleite bewahrt werden.

Die staatseigene KfW-Bankengruppe, die mit 43 Prozent an der IKB beteiligt ist, will die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat vertagen und einen Sonderprüfer einsetzen. Insgesamt wurden in den vergangenen Monaten mehr als acht Milliarden Euro zur Rettung der IKB bereitgestellt. Auf der Hauptversammlung sollen die Aktionäre eine Kapitalerhöhung beschließen.

Quelle: ntv.de

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