China-Reise soll helfen Schwacher Yuan sorgt EU
12.11.2007, 19:00 UhrDie Finanzminister des Eurogebiets sind in Brüssel zusammengekommen, um über den starken Euro und die hohen Ölpreise zu sprechen. Die Ressortchefs bereiten eine Reise vor, die EU-Spitzenvertreter Ende des Monats nach China führen soll. Die Europäer werden aktiv, da die an den US-Dollar gebundene chinesische Währung Yuan als stark unterbewertet gilt. Chinesische Exporteure haben deshalb Vorteile.
China hat nach den Worten des Vorsitzenden der Ministergruppe, des luxemburgischen Premier und Ressortchefs Jean-Claude Juncker, eine wachsende Verantwortung in der internationalen Geldpolitik. Das werde er in Peking deutlich machen. An der im vergangenen Monat vereinbarten Reise werden auch EU-Währungskommissar Joaqun Almunia und der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Jean-Claude Trichet, teilnehmen.
"Wir wollen unseren chinesischen Freunden keine Lektionen erteilen", sagte Juncker, Europas dienstältester Regierungschef. Die sieben führenden Industrieländer (G7) hatten Peking bereits Ende Oktober zu einer "beschleunigten Aufwertung" seiner Währung Yuan aufgefordert. Die Europäer hatten in den vergangenen Monaten häufig die G7-Standardformulierung wiederholt, wonach übermäßige Schwankungen bei den Wechselkursen für das Wirtschaftswachstum unerwünscht sind.
Die hohen Ölpreise machen den Ressortchefs Sorgen. Juncker sagte, es wäre gut für die Entwicklung im Eurogebiet, falls die Ölpreise stabilisiert werden könnten. Vor allem wegen der Auswirkungen der Finanzmarktkrise hatte die EU-Kommission in der vergangenen Woche ihre Wachstumsvorhersage für das Eurogebiet zurückgenommen. Die EU- Behörde erwartet jetzt für das kommende Jahr nur noch ein Wachstum von 2,2 Prozent, 0,3 Punkte weniger als zunächst erwartet. Für das laufende Jahr werden immer noch 2,6 Prozent angenommen.
Der amtierende belgische Ressortchef Didier Reynders unterstrich, der starke Euro biete auch Vorteile, so beim Einkauf von Erdöl, das üblicherweise in US-Dollar abgerechnet wird. "Der hohe Ölpreis ist wegen des starken Euro ein weniger großes Problem."
Quelle: ntv.de