Es liegt an der Krise Schwarzarbeit nimmt zu
18.04.2009, 12:13 UhrSchwarzarbeit wird in diesem Jahr in Deutschland nach Experten-Einschätzung aufgrund der Wirtschaftskrise deutlich zunehmen. Der Ökonom Friedrich Schneider von der Universität Linz prognostiziert, dass das Volumen der Schwarzarbeit um fünf Mrd. auf knapp 352 Mrd. Euro steigen wird. Damit würde die Schattenwirtschaft 14,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts erreichen. "In der Rezession suchen Kurzarbeiter und Arbeitslose nach alternativen Einkunftsmöglichkeiten", sagte Schneider der "Wirtschaftwoche"
Der Volkswirt, der zu den profiliertesten Kennern der Materie zählt, schließt es nicht aus, dass er die Zahlen zur Schwarzarbeit in Deutschland sogar noch nach oben revidieren muss. "Ich bin in meiner Prognose von einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts von 2,5 Prozent ausgegangen, was mittlerweile optimistisch erscheint." Je stärker die Länder von der Wirtschaftskrise betroffen seien, desto stärker lege die Schwarzarbeit zu, meinte Schneider. Die Weltwirtschaftskrise habe damit in allen 21 untersuchten OECD-Staaten eine Trendwende ausgelöst. Denn seit 2003 sei der Schwarzmarktsektor dort überall geschrumpft.
Am häufigsten seien Schwarzarbeiter in Deutschland 2009 im Bauhauptgewerbe beschäftigt, also bei Arbeiten am Rohbau. Zweitwichtigstes Betätigungsfeld sei das Baunebengewerbe, zu dem etwa Tapezier- und Malerarbeiten zählen. Schneider geht davon aus, dass die illegal absolvierten Arbeitsstunden der Leistung von acht Millionen Vollzeitbeschäftigten entsprechen.
Quelle: ntv.de