Von Subprimekrise verschont Schwellenländern hilfts
24.02.2008, 10:26 UhrDie Kreditmarktkrise hat nach Ansicht von Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann Schwellenländer bislang verschont und einigen unter ihnen sogar geholfen. "Die Schocks auf den Märkten der weiter entwickelten Volkswirtschaften haben zumindest bisher zu einer gewissen Neugewichtung von Risiken geführt, wovon einige Länder und Regionen profitiert haben - allen voran Schwellenländer", sagte Ackermann am Samstag in einer Rede vor Wirtschaftsmanagern in Dubai. Im Gegensatz zu früheren Krisen hätten sich die jüngsten Probleme auf den amerikanischen und europäischen Finanz- und Kreditmärkten nicht auf Schwellenländer ausgeweitet.
Lediglich einige Aktienmärkte außerhalb der reichen Industriestaaten hätten im Zuge der Krise Verluste erlitten, erklärte Ackermann weiter. Unter dem Strich seien die Schwellenländer aber dank steigender Rohstoffpreise und höherer inländischer Investitionen gut aufgestellt. So seien die ausländischen, privaten Investitionen in Schwellenländern im vergangenen Jahr trotz der Kreditmarktkrise um etwa 20 Prozent auf einen Rekordstand von 680 Milliarden Dollar gestiegen, sagte Ackermann.
Ackermann mahnt mehr Transparenz an
Als Konsequenz aus der Krise mahnte Ackermann eine größere Transparenz und eine realistischere Bewertung von komplexen Finanzprodukten an. "Jedes Unternehmen muss für sich, den Markt und die Behörden absolut Klarheit darüber schaffen, inwieweit es Risiken ausgesetzt ist", sagte Ackermann. Nur so könne das Vertrauen in die Finanzwelt wieder hergestellt und die Effizienz der Kreditmärkte verbessert werden.
Im Zuge der US-Hypothekenkrise haben große Banken wie die Citigroup Milliarden von Dollar verspekuliert. Auch die Deutsche Bank sah sich im vergangenen Jahr zu krisenbedingten Wertberichtigungen von mehr als zwei Milliarden Euro gezwungen. Damit kam der Konzern bislang aber vergleichweise glimpflich davon.
Quelle: ntv.de