Dank Raffineriegeschäft Shell trotzt Branchentrend
26.07.2007, 14:31 UhrDer europäische Ölmulti Royal Dutch Shell hat das zweite Quartal entgegen dem Trend der Branche mit einem Gewinnplus abgeschlossen. Während die Konkurrenten BP, Eni und Repsol deutliche Ergebnisrückgänge verbuchten, konnte der britisch-niederländische Konzern eine rückläufige Öl- und Gasproduktion durch ein starkes Raffinerie-Geschäft mehr als ausgleichen. Der Überschuss stieg um ein Fünftel auf knapp 7,6 Mrd. US-Dollar.
Nach den Schwierigkeiten der vergangenen Jahre signalisiert das Ergebnisplus Branchenexperten zufolge eine Wende für den Energiekonzern. Denn auch ohne Sondereffekte legte der Gewinn um fünf Prozent auf knapp 6,9 Mrd. US-Dollar zu und übertraf damit das achte Quartal in Folge die Prognosen der Analysten. Vor allem das Raffinerie-Geschäft lieferte einen positiven Beitrag. Dort stiegen die Gewinne um über 40 Prozent. 2004 hatte ein Skandal den Konzern und seine Anleger erschüttert. Damals musste Shell die Höhe seiner in den Büchern angesetzten Öl- und Gasreserven deutlich nach unten korrigieren.
Shells Öl- und Gasproduktion fiel im abgelaufenen Quartal ähnlich wie bei der Konkurrenz und wie von Experten erwartet um zwei Prozent auf 3,2 Mio. Barrel Öl-Äquivalent pro Tag. Das Unternehmen begründete den Rückgang mit der milden Wetterlage in Nordwest-Europa und Produktionsausfällen in Nigeria.
Die europäischen Konkurrenten BP, Eni und Repsol hatten im zweiten Quartal allesamt weniger verdient und dies teilweise auch mit dem starken Euro-Kurs begründet. Shell-Aktien notierten am frühen Nachmittag in London mit einem Plus von 1,7 Prozent.
Quelle: ntv.de