Hohe Haftstrafen gefordert Showdown im Falk-Prozess
13.04.2008, 11:05 UhrNach mehr als dreijähriger Verhandlung wird im Hamburger Betrugsprozess gegen den früheren Internetunternehmer Alexander Falk an diesem Montag die Verteidigung des Hauptangeklagten ihr Plädoyer halten. Die Anwälte des 38-Jährigen sind dabei von der Unschuld ihres Mandanten überzeugt. "Wir werden auf einen Freispruch plädieren", kündigte Rechtsanwalt Thomas Bliwier an. Dagegen fordert die Staatsanwaltschaft vor dem Landgericht fünf Jahre und neun Monate Haft für Falk.
Der einstige Börsenliebling Falk und vier weitere Manager sollen den Wert der Internetfirma Ision durch Scheinumsätze in die Höhe getrieben und damit bei deren Verkauf an die britische Energis Ende 2000 einen überhöhten Preis kassiert haben. Die Staatsanwaltschaft beziffert den Schaden auf gut 37 Millionen Euro. Die Anklage geht von einem vollendeten Betrug aus, das Gericht dagegen nur noch von einem Betrugsversuch.
Für den zweiten Hauptangeklagten, den ehemaligen Finanzvorstand der Ision, fordert die Staatsanwaltschaft vier Jahre und drei Monate Haft. Seine Verteidiger wollen aber einen Freispruch. Dagegen hat der Anwalt eines dritten Angeklagten eine Bewährungsstrafe von eineinhalb Jahren für seinen Mandanten gefordert wegen Beihilfe zu einem versuchten Betrug. Falk-Anwalt Bliwier sieht darin aber kein Problem für seinen Mandanten. "Ich teile die Ansicht des Kollegen nicht", sagte er. Zudem habe der Anwalt eines weiteren Angeklagten in einer ähnlichen Konstellation ebenfalls auf Freispruch plädiert.
Quelle: ntv.de