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Großer Vertrauensbeweis Siemens besorgt sich Geld

Der Elektrokonzern Siemens hat sich billig frisches Geld besorgt. Mit zwei Anleihen sammelten die Münchener am Kapitalmarkt insgesamt vier Milliarden Euro ein, die größte Summe, die ein deutscher Konzern bislang in diesem Jahr auf diesem Weg erhalten hat. "Die Banken hatten mit einem beachtlichen Ansturm auf unsere Anleihen zu tun", sagte Finanzchef Joe Kaeser am Freitag in einer Telefonkonferenz. Es hätten Anfragen über 20 Mrd. Euro vorgelegen. Daraufhin habe Siemens die Anleihesumme bereits verdoppelt. Mehr sei aber nicht nötig gewesen, machte Kaeser klar.

Die Hälfte der Anleihe bleibt im Land, die andere Hälfte haben Anleger aus dem Ausland abgenommen. "Die Investoren kommen aus der ganzen Welt", sagte Kaeser. Viele der Anleihen dürften auch in privaten Depots landen.

Nur zur Vorsorge

Mit den eingenommenen Milliarden will Siemens ältere, kurzfristige Finanzierungen ablösen und damit langfristige Planungssicherheit schaffen. "Wir hätten das Geld nicht unbedingt gebraucht", sagte Kaeser. Er rechnet aber damit, dass es wegen der teuren globalen Konjunkturprogramme demnächst schwerer für Unternehmen wird, an Geld zu kommen. "Ich gehe davon aus, dass wir in den nächsten Monaten von Staatsanleihen überschwemmt werden."

Noch hat Siemens vergleichsweise gute Konditionen für die insgesamt zwei Tranchen erzielt: Für die vier Jahre laufende Anleihe zahlt Siemens 4,125 Prozent Zinsen, für die acht Jahr laufende 5,125 Prozent. Zum Vergleich: Der unter der Zurückhaltung der Autokäufer leidende Daimler-Konzern muss für eine jüngst begebene 2-Milliarden- Euro-Anleihe 7,875 Prozent berappen.

Quelle: ntv.de

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