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Weitere Verhaftungen Siemens und kein Ende

Die Siemens-Schmiergeldaffäre zieht immer weitere Kreise. Wegen der Unregelmäßigkeiten in der Festnetzsparte Com wurden zwei weitere Beschuldigte verhaftet. Die beiden Haftbefehle seien inzwischen außer Vollzug gesetzt worden, teilte der Leitende Oberstaatsanwalt Christian Schmidt-Sommerfeld in München mit. Laut Siemens gab es Anfang der Woche auch neue Durchsuchungen.

Am Dienstag war Zentralvorstand Johannes Feldmayer als bisher ranghöchster Siemens-Funktionär verhaftet worden. Gegen Feldmayer ermittelt die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth wegen dubioser Millionenzahlungen an den Gründer der Arbeitnehmer-Organisation AUB. Bei den jüngsten Verhaftungen der Staatsanwaltschaft München wiederum geht es um die bis zu 420 Mio. Euro, die bei Com in schwarze Kassen geflossen sein sollen. Das Geld soll für Schmiergeldzahlungen im Ausland gedacht gewesen sein.

Einer der beiden jetzt Verhafteten war noch bei Siemens beschäftigt und wurde suspendiert. Der andere hatte den Konzern bereits im Herbst verlassen. "Siemens kooperiert mit der Staatsanwaltschaft und hat ihr alle benötigten Unterlagen zur Verfügung gestellt", hieß es. Auch Oberstaatsanwalt Schmidt-Sommerfeld bestätigte: "Die Zusammenarbeit mit der Firma Siemens verläuft reibungslos." Zu Details der neuen Verhaftungen äußerten sich die Ermittler nicht.

Aktionärsschützer forderten eine umfassende Aufklärung der Siemens-Affären. "Wenn Siemens jetzt nicht aufpasst, kann es hochgefährlich für das Unternehmen werden", sagte Daniela Bergdolt von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW).

Die IG Metall hatte angekündigt, wegen der Siemens-Zahlungen an AUB-Gründer Wilhelm Schelsky eine Strafanzeige gegen den Konzern zu prüfen. Siemens habe offenbar über Jahrzehnte die Arbeit und die Wahlen des Betriebsrats beeinflusst. In Gewerkschaftskreisen hieß es am Donnerstag, es sei davon auszugehen, dass die Anzeige auch tatsächlich erstattet werde.

Quelle: ntv.de

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