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Radikaler Konzernumbau Siemens verkleinert Vorstand

Der Technologiekonzern Siemens verkleinert seinen Vorstand wie erwartet von elf auf acht Posten. Die Manager Uriel Sharef, Rudi Lamprecht, Eduardo Montes, Jürgen Radomski und Klaus Wucherer verließen das Führungsgremium einvernehmlich und arbeiteten bis zum Ende ihrer Vertragslaufzeit als Berater für das Haus, teilte der Konzern mit.

Der neuen Konzernstruktur entsprechend berief der Aufsichtsrat Manager für die drei Großbereiche, die künftig im Vorstand vertreten sein werden. Den Sektor Energie wird der bisherige VDO-Chef Wolfgang Dehen leiten, den Sektor Industrie der bisherige Europachef Heinrich Hiesinger. Erich Reinhardt bleibt an der Spitze der Medizintechnik.

Die Zuständigkeiten für das Siemens-Geschäft der einzelnen Weltregionen übernehmen der neue Personalvorstand Siegfried Russwurm (Europa, GUS-Staaten, Afrika), Technologiechef Hermann Requardt (Asien und Pazifik) und Rechtsvorstand Peter Solmssen (Amerika).

Teurer Chefwechsel

Der Chefwechsel bei Siemens im Zuge der Schmiergeldaffäre ist den Konzern teuer zu stehen gekommen. Dem neuen Vorstandsvorsitzenden Peter Löscher wurde der Wechsel vom US-Konzern Merck zu Siemens mit einer Zahlung von rund 8,5 Mio. Euro versüßt, geht aus einem Bericht an die US-Börsenaufsicht SEC hervor. Mit dem Geld, das als Sonderdotierung auf Löschers Altersvorsorgekonto bei Siemens verbucht wird, sollen finanzielle Ansprüche ausgeglichen werden, die Löscher bei Merck zugestanden hätten.

Auch Vorgänger Kleinfeld ging nicht leer aus. Zwar lief sein Vertrag regulär aus, sodass ihm keine Abfindung zustand. Er einigte sich aber mit Siemens auf eine Wettbewerbsklausel, die den Wechsel zu einem Konkurrenten verhindert, und beriet den Konzern beim Übergang zu Löscher. Dafür bekam er 5,75 Mio. Euro.

Zusätzlich zu den Sonderzahlungen gab es für beide das reguläre Gehalt. Kleinfeld verdiente in seinem letzten Jahr bei Siemens gut 5,3 Mio. Euro plus Aktienvergütung. Bei Löscher waren es in seinem ersten Quartal als Vorstandschef 1,7 Mio. Euro plus Aktienvergütung.

Quelle: ntv.de

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