Integrieren oder verkaufen Siemens will aufräumen
05.03.2008, 18:29 UhrDer Technologiekonzern Siemens hat die ersten Verkäufe seiner Randgeschäfte angestoßen. Man stecke derzeit mitten in den Verhandlungen, teilte Siemens mit. Zu den betroffenen Bereichen gehört unter anderem die Festnetz-Telefonsparte "Siemens Home and Office Communication Devices". Bis 2009 sollen die Randsparten entweder eingegliedert, geschlossen oder verkauft werden. "Der Fokus liegt dabei eindeutig auf der Eingliederung und auf Verkäufen", sagte ein Siemens-Sprecher. Zu Schließungen werde es nur im äußersten Notfall kommen.
Insgesamt setzten die "Sonstigen operativen Aktivitäten" im abgelaufenen Geschäftsjahr 2,9 Mrd. Euro um und machten dabei einen Verlust von 193 Mio. Euro. Die Telefonsparte alleine erwirtschaftete einen Umsatz von 790 Mio. Euro und kam mit 13 Mio. Euro auch wieder in die Gewinnzone. "Unter den Bereichen sind viele profitable, die aber einfach nicht ins Portfolio passen", sagte der Sprecher. Insgesamt will sich Siemens von knapp 190 Randgeschäften trennen.
Daneben verkauft der Konzern einen Teil seiner Immobilien, um die Kapitalstruktur zu verbessern. Im laufenden zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2007/2008 (30. September) erwartet Siemens daraus einen Vorsteuergewinn von 60 bis 80 Mio. Euro. Im ersten Geschäftsquartal hatte Siemens daran 139 Mio. Euro vor Steuern verdient.
Die Prognosen fürs laufende Geschäft bestätigte Siemens. Demnach ist im Sektor Industrie weiterhin kein Abschwung bei den Auftragseingängen zu bemerken. Im Energiebereich vermeldet das Unternehmen einen Aufschwung, besonders bei den erneuerbaren Energien. Siemens baut unter anderem Windkraftanlagen. Auf dem Feld der Medizintechnik erwarten die Münchener ein Marktwachstum von zwei bis drei Prozent bei den bildgebenden Verfahren und fünf bis sechs Prozent bei den Labor-Diagnostika.
Quelle: ntv.de