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Kaum vorstellbarer Rekord Simbabwe auf Platz 1

Die Inflation im afrikanischen Krisenstaat Simbabwe hat mit 2,2 Millionen Prozent eine neue Weltrekordmarke erreicht. Zentralbank-Gouverneur Gideon Gono gab den neuen Spitzenwert am Mittwoch in Harare bekannt.

Ökonomen gehen davon aus, dass die Inflation in Wirklichkeit noch zehnmal höher liegt. Ein US-Dollar ist mittlerweile 70 Mrd. Simbabwe-Dollar wert. Es ist das erste Mal seit der Parlamentswahl im März, dass die Behörden wieder die aktuelle Inflation bekanntgab. Im Februar hatte sie noch bei 165.000 Prozent gelegen.

Simbabwe leidet unter hoher Armut, Arbeitslosigkeit und chronischen Problemen bei der Nahrungsmittel- und Treibstoffversorgung. Kritiker machen die Misswirtschaft unter Präsident Robert Mugabe für die seit Jahren andauernde Wirtschaftskrise verantwortlich.

Vergleich mit Deutschland

Die Geschwindigkeit der Geldentwertung in dem afrikanischen Land ist auch historisch ungewöhnlich. So erreichte die Inflation in Deutschland in den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg bis 1923 nach Angaben der Bundesbank rund 5000 Prozent. In Simbabwe überschritt die Teuerung erstmals 2006 die Schwelle von 1000 Prozent und ist seitdem unaufhörlich weitergestiegen.

Damals erlebte die ehemalige Kornkammer Afrikas ihr achtes Rezessionsjahr und war nach Angaben der Weltbank die am schnellsten schrumpfende Volkswirtschaft außerhalb eines Kriegsgebiets.

Quelle: ntv.de

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