Einstieg bei der Großbank Singapur stützt UBS
27.02.2008, 18:22 UhrDie Aktionäre der UBS haben dem Einstieg des Stadtstaats Singapur und eines bisher ungenannten Investors aus dem Mittleren Osten bei der Schweizer Großbank zugestimmt. Der Staatsfonds Singapur wird damit größter Einzelaktionär der Bank. Vor dem Hintergrund erheblicher Verluste des weltgrößten Vermögensverwalters in der US-Immobilienkrise stimmten die UBS-Aktionäre auf einer außerordentlichen Generalversammlung für eine Beteiligung der Government of Singapore Investment Corporation Pte. Ltd. (GIC).
Der Fonds wird elf Milliarden Franken (6,8 Mrd. Euro) einschießen und damit etwa 8,8 Prozent des Aktienkapitals der Bank halten. Die Aktionäre billigten ebenfalls die Ausschüttung einer Dividende aus neuen Aktien statt in Bargeld, lehnten aber eine Sonderprüfung der Bank wegen der hohen Verluste ab.
Der UBS-Verwaltungsrat unter Leitung von Präsident Marcel Ospel hatte erhebliche Mühe, den Unmut der rund 6500 erschienenen Aktionäre unter Kontrolle zu halten. Mit dem Eintritt des Staatsfonds aus Singapur sahen viele auch eine zunehmende Fremdbestimmung der Bank. Hinzu kommt, dass die Altaktionäre sich zunächst nicht an der Kapitalerhöhung beteiligen können. Ospel begründete die Hinzuziehung Singapurs mit der gebotenen Eile wegen der Probleme der Bank, neues Kapital zu beschaffen. Eine weitere Beteiligung von zwei Milliarden Franken kommt von einem Investor aus dem Nahen Osten, der laut Ospel anonym bleiben möchte.
Verwaltungsratspräsident Marcel Ospel, der nach den milliardenschweren Abschreibungen im Gefolge der US-Kreditkrise und dem daraus resultierenden Jahresverlust stark unter Druck geraten war, musste herbe Kritik einstecken. Er liess aber keinen Zweifel daran, dass er im Amt bleiben und die Bank zurück auf den Erfolgspfad führen wolle.
Quelle: ntv.de