Verdächtiger wieder frei SocGen findet keinen Helfer
10.02.2008, 10:07 UhrIm milliardenschweren Spekulationsskandal bei der französischen Großbank Societe Generale hat sich der Verdacht gegen einen zweiten Händler nicht erhärtet. Der vorläufig festgenommene Mann wurde nach 48 Stunden am Samstag wieder aus der Haft entlassen. Die Staatsanwaltschaft hatte ihm vorgeworfen, dem Aktienhändler Jerome Kerviel bei der Abwicklung seiner unbefugten Börsengeschäfte geholfen zu haben, die die Bank 4,9 Milliarden Euro gekostet haben sollen. Die Ermittlungsrichter wiesen aber den Vorwurf der Beteiligung am Vertrauensbruch ab. Sein Mandat werde in diesem Fall nur noch als Zeuge geführt, sagte der Anwalt des Händlers vom Brokerhaus Newedge, das zu gleichen Teilen zu SocGen und Credit Agricole gehört.
Kerviel selbst wurde am Freitag auf richterliche Anordnung wieder festgenommen, nachdem er zunächst gegen eine Kaution auf freien Fuß gesetzt worden war. Er soll nun für die Dauer des Verfahrens in Haft bleiben. Seine Anwältin kündigte an, vor dem Obersten französischen Gericht Berufung dagegen einzulegen. Die SocGen-Führung hat Kerviel als Einzeltäter bezeichnet, der die Kontrollfunktionen der Bank umgangen habe. Kerviel hatte erklärt, sich nicht persönlich bereichert zu haben. Zudem müssten seine Vorgesetzten von den Geschäften gewusst haben, die der Bank zunächst einen Gewinn eingebracht hätten.
Quelle: ntv.de