Prognose halbiert Sony streicht heftig
23.10.2008, 13:32 UhrDie Finanzkrise und die Kaufzurückhaltung vieler Verbraucher machen dem japanischen Elektronikgiganten Sony schwer zu schaffen. Sony stutzte wegen Exportbelastungen im Zuge des starken Yen sowie einem erbitterten Preiskampf bei Flachbildschirmen und Digitalkameras seine Jahresprognose kräftig. Beim operativen Gewinn schraubte der Konzern seine Erwartungen um mehr als die Hälfte zurück, beim Nettogewinn um mehr als ein Drittel und beim Umsatz um zwei Prozent.
Analysten und Investoren fürchten allerdings, dass dies noch nicht das Ende der Fahnenstange ist. Selbst Sony zeichnet für den weiteren Verlauf ein eher düsteres Bild. Das Marktumfeld bleibe über weite Strecken des nächsten Jahres schwierig, was die Schließung von Werken und Stellenstreichungen nach sich ziehen könnte, sagte Finanzchef Nobuyuki Oneda.
Stark vom Export abhängig
Sony macht gut zwei Drittel seines Umsatzes im Ausland und ist deshalb stark von Währungsschwankungen abhängig. Der starke Yen verteuert die Sony-Exportprodukte. Der Konzern legte der neuen Prognose einen Eurokurs von 140 Yen zugrunde, die Gemeinschaftswährung kostet derzeit jedoch 125 Yen. Sony räumte bereits ein, dass das operative Ergebnis auf Basis des aktuellen Kurses um 80 bis 90 Milliarden Yen niedriger ausfallen würde. "Daher besteht die Möglichkeit, dass sie ihren Ausblick nochmals senken müssen", sagte Fonds-Manager Mitsushige Akino von Ichiyoshi Investment Management. Für das bis Ende März laufende Geschäftsjahr 2008/09 erwartet Sony bei einem Umsatz von neun Billiarden Yen nur noch ein operatives Ergebnis von 200 Milliarden Yen (1,56 Milliarden Euro) und ein Nettoergebnis von 150 Milliarden Yen.
Neben dem starken Yen lastet der schwächere Konsum in Folge der Finanzkrise auf dem Konzern. Sony rechnet nun damit, in diesem Geschäftsjahr mit 16 Millionen Geräten gut eine Million Flachbildschirmfernseher weniger zu verkaufen als geplant. Es werde schwierig, das TV- sowie Videospielegeschäft wieder profitabel zu machen, erklärte der Konzern. Zusätzlich drückt der Verfall der japanischen Börse auf das Geschäft der Finanzsparte, in der Sony sein Bank- und Versicherungsgeschäft gebündelt hat.
Quelle: ntv.de