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Stellenabbau wird teurer Sorgen bei BMW

Der Automobilhersteller BMW hat offenbar Probleme mit seinem Ziel, noch dieses Jahr 8100 Arbeitsplätze weltweit abzubauen. Manfred Schoch, Vize-Aufsichtsratschef und Betriebsratschef, sagte gegenüber dem Fachmagazin "auto, motor und sport", dass derzeit erst knapp die Hälfte des Personalabbaus umgesetzt sei. "Das Unternehmen wurde davon überrascht, dass nicht so viele Menschen wie erwartet den Konzern verlassen wollen."

Laut Schoch wird der Stellenbau nun teurer, weil der Konzern versuche, die Mitarbeiter mit verbesserten Angeboten zum Ausstieg zu bewegen. "Man hat deswegen begonnen, entgegen früherer Pläne, verstärkt ältere Mitarbeiter anzusprechen und ihnen verbesserte Angebote zu unterbreiten. Es kann durchaus sein, dass die endgültigen Austritte erst 2009 erfolgen", so Schoch. Allerdings wolle BMW in diesem Jahr zumindest die Zahl von 8100 unterschriebenen Austrittsverträgen erreichen.

BMW will dieses Jahr 5000 Zeitarbeiter und 3100 Stammarbeiter abbauen. Schoch betont, dass die tatsächliche Zahl der Austritte sogar noch höher sein wird: "Die 8100 Mitarbeiter beziehen sich auf die absolute Veränderung. Es werden tatsächlich sogar noch mehr Austritte sein, da wir zeitgleich die Altersteilzeit haben. Wir stellen auch dieses Jahr mehr als 150 Leute ein, gerade im Entwicklungsbereich, um uns für die technologischen Anforderungen der Zukunft ausreichend zu wappnen, wie etwa im Bereich der Batterietechnologie. Dazu kommen noch rund 500 Azubis, die wir in eine Festanstellung übernehmen."

Neues Arbeitszeitkonto?

Sorgen bereitet dem Betriebsratsvorsitzenden der anhaltend schwache Dollar, der auf die Absatzzahlen durchschlagen und damit BMW zu weiterem Reaktionen zwingen könne. "Ehrlich gesagt bereitet uns der völlig unterbewertete US-Dollar, der einbrechende US-Markt und die stetig steigenden Öl- und Rohstoffpreise große Bedenken. Sollte unser Geschäft darunter zu leiden beginnen, sollten unsere Stückzahlen spürbar zurückgehen, dann müssen und werden wir reagieren."

Ein wichtiges Instrument sei ein neues BMW-Zeitarbeitskonto, "das uns in Sachen Arbeitszeitflexibilität in neue Dimensionen katapultiert. Wir erreichen damit eine Flexibilität in Summe von vier Monaten, mit der wir Produktionsschwankungen ausgleichen können. Damit sind wir auf alle Eventualitäten vorbereitet und werden so schnell keine harten Einschnitte beim Personal ankündigen müssen."

Schon für dieses Jahr erwartet Schoch, dass BMW seine ehrgeizigen Absatzziele nicht erreichen wird. "Wir gehen davon aus, dass uns in 2009 höchst anspruchsvolle Zeiten bevorstehen. Schon dieses Jahr werden wir in unserem wichtigsten Einzelmarkt, den USA, zwar über Vorjahr abschneiden, aber unter dem ursprünglichen Plan. Und ich gehe davon aus, dass diese Aussage auch für den globalen Absatz der BMW Group gilt."

Quelle: ntv.de

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