Auf das weltgrößte Brokerhaus Merrill Lynch könnten nach Einschätzung eines Analysten im zweiten Vierteljahr deutlich höhere Abschreibungen zukommen als bisher angenommen. Lehman-Brothers-Analyst Roger Freeman erhöhte seine Prognose für Merrill-Abschreibungen auf 5,4 Mrd. US-Dollar - drei Milliarden Dollar mehr als bisher. Als Grund nannte er vor allem Ausfälle im Zusammenhang mit US-Anleiheversicherern - den sogenannten Monolinern.

Mit seiner Vorhersage liegt Freeman über den Erwartungen der meisten Analysten, die für Merrill bisher von Abschreibungen in Höhe von 3,5 bis 4,2 Mrd. Dollar ausgegangen waren. Nach Informationen des Senders CNBC sei sogar ein Quartalsverlust möglich. Im ersten Quartal des Geschäftsjahres hatte Merrill Lynch in Folge der internationalen Finanzkrise bereits einen Verlust von fast zwei Milliarden Dollar ausgewiesen.

Erst am Donnerstag hatte die Investmentbank Goldman Sachs gewarnt, bei Merrill Lynch stünden Abschreibungen in Höhe von 4,2 Mrd. Dollar bevor. Im Zuge der Finanzkrise mussten viele Banken Abschreibungen in Milliardenhöhe vornehmen.

Merrill-Lynch-Aktien haben in diesem Jahr bereits 38 Prozent ihres Wertes verloren. Am Donnerstag gingen sie mit einem Wert von 33,05 Dollar aus dem Handel.