Meldungen

Seehofer gegen Sozialtarife Sparen soll sich lohnen

Energiebewusste Stromkunden in Deutschland sollen nach dem Willen von Verbraucherminister Horst Seehofer (CSU) künftig kräftig Kosten sparen können. Der "Bild"-Zeitung sagte Seehofer: "Wir prüfen die Einführung eines einheitlichen Stromspartarifs." Die Idee sei, jedem Kunden eine bestimmte Zahl Kilowattstunden zum günstigen Basistarif zu gewähren. Wer mehr Energie verbrauche, solle deutlich mehr zahlen, sagte Seehofer. Mieterbund-Präsident Franz-Georg Rips sprach sich für einen Zuschuss für Hartz-IV-Empfänger aus, der die steigenden Kosten für Strom und Warmwasser decken soll - Sozialtarife lehnte er indes ab. Die Deutsche Energie-Agentur (Dena) warnte unterdessen vor einem massiven Strompreisanstieg.

Seehofer erläuterte, der Basistarif solle unter anderem von der Zahl der Personen im Haushalt abhängig sein. "Wer dann mehr Energie verbraucht, soll auch deutlich mehr zahlen und wer Strom spart, wird belohnt", sagte Seehofer der "Bild". Einzelheiten will das Ministerium dem Bericht zufolge bis Jahresende festlegen und dann den Koalitionsfraktionen und dem Kabinett vorschlagen.

50 Euro mehr für Hartz-IV-Empfänger

Rips schlug in der "Südwest Presse" unter anderem vor, Hartz-IV-Empfänger sollten im Monat 50 Euro extra erhalten, um so die steigenden Kosten für Strom und warmes Wasser auszugleichen. Er wandte sich jedoch gegen Sozialtarife bei Heizung und Strom. Letztlich müsse der Staat diese Kosten aufbringen, argumentierte Rips: "Dann sollte man lieber in bestehende Systeme investieren, in Hartz IV, Wohngeld und steuerliche Regelungen." Rips begrüßte den Vorschlag von Wirtschaftsminister Michael Glos (CSU), den Kauf energiesparender Geräte zu bezuschussen: "Es kann nicht sein, dass die Ärmsten die billigsten Geräte kaufen müssen, weil sie keine Investitionsmittel haben, aber anschließend auf hohen Betriebskosten sitzen."

Nach Darstellung der Dena droht unterdessen eine weitere kräftige Strompreis-Erhöhung, weil der Bau großer neuer Kohlekraftwerke hierzulande vor dem Aus stehe. Dena-Geschäftsführer Stephan Kohler sagte der "Berliner Zeitung" vom Samstag: "Deutschland bekommt ein großes Strompreisproblem, wenn alte fossile Kraftwerke nicht durch neue erstezt werden." Stark besorgniserregend sei, dass drei Kraftwerke, die die Dena schon als neue Kapazität verbucht habe, in den vergangenen Monaten infrage gestellt worden seien - in Staudinger, in Mainz und in Hamburg-Moorburg. Politik und Bürgerinitiativen wollten den Bau stoppen. "Wir erwarten bei einer weiteren Neubaublockade für Kohlekraftwerke einen sehr deutlichen Strompreisanstieg spätestens ab 2013", warnte Kohler.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen