Ölpreis ärgert Flugzeugbauer Spekulation um Aufträge
28.06.2008, 11:48 UhrDie Auftragslage der Flugzeughersteller Airbus und Boeing könnte durch die rasant steigenden Ölpreise in belastet werden. Wie das Nachrichtenmagazin "Focus" unter Berufung auf Branchenschätzungen berichtet, könnten 25 bis 30 Prozent der Bestellungen zurückgestellt oder sogar storniert werden. Aktuell haben Airbus demzufolge 3655 und Boeing 3645 Flugzeugbestellungen in ihren Büchern. Dies entspreche einem Auftragswert nach Listenpreis von insgesamt etwa 540 Mrd. Euro.
Die Hersteller gingen nach ihren eigenen Prognosen bislang davon aus, bis 2026 zwischen 24.000 und 28.600 neue Jets absetzen zu können. Diese Annahme beruht laut "Focus" allerdings auf einem durchschnittlichen Ölpreis von 70 bis 80 US-Dollar pro 159-Liter Fass. Aktuell kostet ein Fass knapp 142 US-Dollar. Boeing wolle deshalb zur Luftfahrtschau im britischen Farnborough eine neue 20-Jahres-Prognose veröffentlichen, die die aktuelle Öl- und Kerosinpreisentwicklung berücksichtige, hieß es.
Luftfahrtexperte Philipp Goedeking bezeichnete Boeing und Airbus in dem Magazin als "Berufsoptimisten", die die Gefahr einer konjunkturellen Talfahrt nur "ausgesprochen zurückhaltend" berücksichtigten.
Quelle: ntv.de