Meldungen

Pooths Teilgeständnis Staatsanwaltschaft gelassen

Die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft wertet die zwölfseitige Einlassung Franjo Pooths zu den Korruptionsvorwürfen gegen ihn als Teilgeständnis. "Herr Pooth räumt darin ein, Amtsträgern teure Geschenke gemacht zu haben", sagte Behördensprecher Johannes Mocken. Er bestätigte den Eingang des Schreibens der Anwälte Pooths am Freitagabend per Fax. "Der Inhalt hat uns nicht so sehr überrascht und deckt sich teilweise mit den von uns gefundenen Beweisen." Gegen den Mann von Werbestar Verona Pooth wird wegen Bestechung und Insolvenzverschleppung ermittelt.

So sei bei Franjo Pooths insolventer Firma Maxfield eine Rechnung über einen 9000 Euro teuren Fernseher entdeckt worden. Die Lieferanschrift für das Gerät sei die Adresse des inzwischen fristlos gefeuerten Sparkassen-Vorstandes Karl-Heinz Stiegemann gewesen. Bei der Durchsuchung des Privathauses des Bankers habe man zwar nicht das Gerät selbst, wohl aber die Bedienungsanleitung gefunden.

Pooths Anwälte hatten in einer an die Presse gerichteten Erklärung eingeräumt: "Es ist zutreffend, dass es solche Lieferungen gegeben hat und eine Rechnungslegung erst nach Beginn der Ermittlungen erfolgte." Nach Darstellung der Anwälte Pooths hätten die Banker den Unternehmer mit ihren "Ausstattungswünschen" unter Druck gesetzt: "Ein Vorstandsmitglied äußerte sich gegenüber einem Geschäftsführer von Maxfield: "Wenn das jetzt nicht schneller klappt, dann dauert es bei euren Anträgen auch länger.""

Fünf Beschuldigte im Visier

Kategorisch habe der Sparkassen-Vorstand eine Bezahlung des Geräts mit den Worten abgelehnt: "Die Rechnung hat aber bei Maxfield zu bleiben." Den Vorwurf der Insolvenzverschleppung wiesen die Verteidiger in ihrer Erklärung erneut zurück: Pooth sei von einer führenden Insolvenzkanzlei beraten worden und habe sich auf diesen Rat verlassen dürfen.

Pooth soll Bank-Vorständen teure Geschenken gemacht und im Gegenzug für sein Unternehmen Kredite in Höhe von mehr als neun Millionen Euro erhalten haben. Insgesamt haben die Staatsanwälte fünf Beschuldigte im Visier. Der Düsseldorfer Sparkassen-Chef Heinz- Martin Humme wurde nach Bekanntwerden der Vorwürfe ebenso wie Vorstandsmitglied Karl-Heinz Stiegemann fristlos entlassen.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen