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Anleger nur kurz beruhigt Starke Zahlen von Wirecard

Der Zahlungsabwickler Wirecard hat den Markt nur kurzzeitig mit vorläufigen Jahreszahlen beruhigt. Der Kursanstieg schmolz am Mittwochvormittag rasch wieder zusammen. Nach einem Anstieg um 6,7 Prozent in den ersten Handelsminuten schrumpfte das Plus auf 1,3 Prozent bei 6,92 Euro. Laut Analysten fielen die Geschäftszahlen wie erwartet aus. Die Eckdaten hätten den Markt nach den Gerüchten über die Bilanz und dem rasanten Kursverfall vorerst beruhigt.

Einem Experten zufolge braucht es allerdings "ein bisschen mehr", um alle Bedenken aus dem Weg zu räumen. Die Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK), welche die Gerüchte über die Bilanz ins Rollen gebracht und angeheizt hat, kündigte für die nächsten Tage einen Fragekatalog an. Bis dahin wolle Wirecard sich nicht weiter zu den Bilanzthemen äußern, sagte eine Sprecherin.

"Wie und durch welche Geschäfte die Gewinne entstehen, bleibt aus der Sicht der SdK auch nach der Lektüre des Geschäftsberichts weitgehend unklar", heißt es in einer Stellungnahme der SdK. Analysten teilen die Sichtweise der SdK allerdings nicht. "In detaillierten Gesprächen mit dem Management wurden diese Sachverhalte ausführlich thematisiert. Der Vorstand hat diesbezüglich unsere Bedenken ausräumen können", zitiert die "Börsen-Zeitung" Analyst Jochen Reichert von SES Research.

Analyst Marco Zeidler von Sal. Oppenheim äußerte sich positiv zu den vorläufigen Ergebnissen. "Die Zahlen sind sehr gut ausgefallen und damit hat Wirecard ein klares Signal gesetzt, dass das operative Geschäft gut läuft. Die Bedenken sind damit aber noch nicht aus dem Weg geschafft", sagte der Experte. Zeidler hatte mit einer Ebit-Steigerung von 64 Prozent gerechnet und lag damit nach eigenen Angaben bereits über den Markterwartungen. "Mit einem Plus von 68 Prozent hat Wirecard selbst diese schon hoch gesteckten Erwartungen übertroffen."

Die SdK sieht sich als Vertreterin von Kleinaktionären und Förderin der Aktionärsdemokratie. Im Streit um Transparenz bei Wirecard teilte die SdK zudem mit, sie halte die derzeitige Bewertung von Wirecard für sehr ambitioniert und riet Anlegern "unabhängig von der Beantwortung der Fragen" von der Aktie ab.

Wirecard steigerte den Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) im ersten Halbjahr nach vorläufigen Zahlen von 13,3 auf 22,3 Mio. Euro und den Umsatz von 56,5 auf 88,3 Mio. Euro gesteigert. Im zweiten Quartal erhöhte sich das Ebit von 7,3 auf 12,2 Mio. Euro. Gleichzeitig stieg der Umsatz von 29,9 auf 47,5 Mio. Euro. Der vollständige Quartalsbericht wird am 20. August veröffentlicht.

Quelle: ntv.de

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