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Prognose auf der Kippe Steinbrück rudert zurück

Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) hat eingeräumt, dass die Regierung ihre Konjunkturprognose für dieses Jahr möglicherweise nochmals senken muss. Bisher geht sie davon aus, dass die Wirtschaftsleistung um zweieinviertel Prozent schrumpft. Nach den Worten von Steinbrück kann zwar noch nicht vorhergesagt werden, wie die bisherigen Konjunkturprogramme wirken. "Es besteht allerdings die Möglichkeit, dass wir die 2,25 Prozent nicht halten können", sagte er der "Süddeutschen Zeitung". "Wie tief es runter geht, kann ich derzeit nicht sagen."

Zahlreiche Ökonomen rechnen mit einem schärferen Einbruch - teils mit einem Minus von vier Prozent. Auch in Kreisen der Koalition wird ein Rückgang um etwa vier Prozent nicht mehr ausgeschlossen. Die Regierung legt ihre neue Wachstumsprognose am 29. April vor. Den Rückgang der Wirtschaftsleistung um zweieinviertel Prozent hatte die Bundesregierung vor zwei Monaten prognostiziert. Schon das wäre die schärfste Rezession seit Bestehen der Bundesrepublik. Die bisherige Prognose für 2009 basiert allerdings auf der Annahme einer Konjunktur-Trendwende zur Jahresmitte.

Exportr ückgang

Im bisherigen Jahreswirtschaftsbericht war ein Anstieg des Bruttoinlandsprodukts zwischen April und Juni gegenüber dem Vorquartal erwartet worden. Auch für das dritte und vierte Quartal war mit einem leichten Plus gerechnet worden. Treffen die Annahmen nicht ein, ist das Minus 2,25 Prozent nicht zu halten - der Einbruch fällt dann stärker aus. Zu schaffen macht Deutschland inzwischen vor allem der anhaltende drastische Rückgang der Exporte.

Nach Informationen der "Financial Times Deutschland" kommen interne Berechnungen der Regierung auf ein Minus von bis zu fünf Prozent. Eine Bestätigung gab es dafür nicht. Die Berechnungen hätten noch gar nicht begonnen, hieß es in Regierungskreisen.

Kritik an Walter

Steinbrück kritisierte den Chefvolkswirt der Deutschen Bank, Norbert Walter, der einen drastischen Absturz der deutschen Wirtschaft von fünf Prozent vorausgesagt hat. "Es wird nicht lange dauern, da ist er über Fünf hinaus", sagte Steinbrück: "Ich halte so eine Vorgehensweise für verantwortungslos. Das ist der Versuch, mit immer schlechteren Nachrichten Aufmerksamkeit zu erheischen."

Quelle: ntv.de

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