"Euro nicht gefährdet" Steinbrück sieht Probleme
30.01.2009, 10:53 UhrBundesfinanzminister Peer Steinbrück hat sich besorgt über zunehmende Verspannungen auf dem europäischen Markt für Staatsanleihen gezeigt. "Das Ausmaß, in dem sich die Konditionen auseinanderentwickeln, ist sehr beunruhigend", sagte Steinbrück am Freitag im Bundestag.
"Man muss das nicht so weit treiben, dass man sagt, der Euro ist gefährdet", fügte Steinbrück hinzu. Wegen des riesigen Kapitalbedarfs, nicht nur bei Staatsanleihen, könne der Markt aber 2009 in ein "schwieriges Fahrwasser" kommen. So drohten Verdrängungseffekte zulasten von Unternehmen, die an diesen Kapitalmärkten ebenfalls Geld aufnehmen müssten.
In der derzeitigen Wirtschafts- und Finanzkrise droht dem Euro derzeit auch nach Einschätzung des Präsidenten der Europäischen Zentralbank (EZB), Jean-Claude Trichet, keine Gefahr. "Ich sehe den Euro überhaupt nicht auf dem Spiel stehen", hatte Trichet am Donnerstag auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos erklärt.
"Ein Schutzschild für die Länder"
Auch EU-Kommissionspräsident Jos Manuel Barroso sprach davon, dass der Euro nicht in Gefahr sei. "Wie wäre die Lage in Europa, wenn die Länder noch damit befasst wären, ihre Wechselkurse anzugleichen", sagte Barroso.
"Der Euro ist ein Schutzschild für die Länder, die ihm angehören. Er ist ein Anker für die Stabilität." Die Kommission sei derzeit auch nicht daran interessiert, das die Kriterien für einen Beitritt zur Eurozone geändert würden, fügte Barroso hinzu.
Quelle: ntv.de