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Finanzkrise frisst Jobs Stellenangst in New York

Der Stadt New York drohen im Zuge der Hypothekenkrise in den kommenden zwei Jahren mehr als 20.000 Arbeitsplätze im schwergewichtigen Finanzsektor verloren zu gehen. Dies geht aus einem Bericht des Independent Budget Office (IBO) hervor, der am Montag veröffentlicht wurde. Die Gewinne der Wall-Street-Banken sind demnach 2007 um schätzungsweise 80 Prozent eingebrochen auf nur noch 3,2 Mrd. US-Dollar, heißt es in dem Dokument weiter. Damit sei der niedrigste Stand seit 1994 erreicht.

Für 2008 und 2009 gehen die Haushaltsexperten zwar wieder von steigenden Gewinnen an der Wall Street aus. Dies ändere aber nichts an dem geplanten Jobabbau, warnten sie. Den Prognosen zufolge dürften die Finanzinstitute allein in diesem Jahr fast 13.000 Stellen streichen. Dabei sei der Fall Bear Stearns noch gar nicht eingerechnet, unterstrich IBO-Direktorin Ronnie Lowenstein mit Blick auf die angeschlagene Investmentbank, die aller Voraussicht nach vom Konkurrenten JP Morgan übernommen wird. Im Zuge dessen erwarten Beobachter bei Bear Stearns einen Jobabbau im großen Stil. Von den insgesamt 14.000 Beschäftigten der Bank arbeiten 8000 in der Stadt New York.

Zuvor hatte der Finanzdatenanbieter "Bloomberg" berichtet, die Banken der Wall Street hätten wegen der Finanzkrise bislang mehr als 34.000 Jobs gestrichen. Die Zahl könne mittelfristig sogar auf mehr als 100.000 steigen, hieß es. Der Stellenabbau wäre damit gravierender als nach dem Platzen der Internet-Blase im Jahr 2001. Damals verloren binnen mehrerer Jahre rund 90.000 Beschäftigte ihren Job.

Die bislang meisten Stellen strich Bloomberg zufolge der von der Krise besonders betroffene Finanzkonzern Citigroup. Hier fielen bereits 6.300 Arbeitsplätze weg. Die Investmentbank Lehman Brothers baute knapp 5.000 Jobs ab. Die zu den größten US-Instituten zählende Bank of America strich 3.650 Stellen. Allein die fünf größten US-Investmentbanken bauten seit der Verschärfung der Krise im vergangenen Sommer insgesamt mehr als 13.000 Arbeitsplätze ab.

Weltweit mussten die großen Finanzhäuser durch die Finanzkrise bislang Abschreibungen von mehr als 200 Mrd. US-Dollar (130 Mrd. Euro) hinnehmen. Experten rechnen mit weiteren Wertverlusten in Milliardenhöhe. Mit Spannung werden ab Anfang April die Zahlen der US-Großbanken für das erste Quartal erwartet. Wenig später folgen die europäischen Finanzinstitute.

Quelle: ntv.de

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