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Telekom spart bei Werbung Streik auch am Feiertag

Die Deutsche Telekom wird die Werbeausgaben im laufenden Jahr drastisch senken. "Wir wollen gegenüber 2006 in Deutschland einen dreistelligen Millionenbetrag einsparen", sagte Vorstandschef Ren Obermann dem Fachmagazin "HORIZONT". Im vergangenen Jahr gab der Konzern laut Obermann hier zu Lande zwischen 700 und 800 Mio. Euro für Werbung und Sponsoring aus.

Um die Sparziele zu erreichen, will die Telekom die Effizienz ihrer Kommunikationsmaßnahmen spürbar erhöhen. So würden etwa die Mediapläne künftig stärker als bislang von der Zentrale vorgegeben. Damit solle verhindert werden, dass sich die einzelnen Sparten mit jeweils eigenen Kampagnen in den Werbeblöcken gegenseitig Konkurrenz machen.

Zur Effizienzsteigerung beitragen soll auch die neue Markenarchitektur, die ab Ende dieser Woche mit dem Start der Festnetz- und DSL-Marke T-Home eingeführt wird. Die begleitende Kampagne mit dem Motto "Grenzenlos Zuhause" stellt T-Home anstelle von T-Com als dritte Angebotsmarke neben T-Mobile (Mobilfunk) und T-Systems (Geschäftskunden) vor.

Telekom-Streik auch an Christi Himmelfahrt

Unterdessen setzt die Gewerkschaft Verdi den Streik bei der Deutschen Telekom am Donnerstag fort. Zum Feiertag Christi Himmelfahrt ist der bundesweite Arbeitskampf aber eingeschränkt. Betroffen sind Servicebereiche und technische Bereitschaftsdienste. Auch am Freitag soll der Ausstand weitergeführt werden.

Der seit Freitag vergangener Woche andauernde Streik ist der erste in der Geschichte des früheren Staatsunternehmens. Die Telekom-Mitarbeiter protestieren gegen die Auslagerung von 50.000 Beschäftigten in konzerneigene Service-Gesellschaften. Dort sollen die Mitarbeiter länger arbeiten und weniger verdienen. Der Konzern will damit wettbewerbsfähiger werden.

Verdi will mit dem Arbeitskampf bessere Beschäftigungsbedingungen erzielen und erwartet ein erneutes Angebot der Telekom. Diese erklärte ihre Gesprächsbereitschaft, sieht den Ball aber bei Verdi.

Die Telekom will die Gesellschaften -auch ohne eine Einigung mit Verdi -zum 1. Juli gründen und den Mitarbeitern bis Ende Mai Tarifverträge anbieten, die bereits für andere Unternehmensbereiche gelten.

Das nachgebesserte Angebot der Telekom sah unter anderem vor, die Arbeitszeit um vier auf 38 Stunden zu erhöhen und die Gehälter um neun Prozent zu senken. Im Gegenzug sollte unter anderem ein Kündigungsverzicht bis Ende 2011 gelten und ein Verkauf der neuen Gesellschaften bis Ende 2010 ausgeschlossen sein.

Telegate erringt am Mittwoch Etappensieg im Rechtsstreit mit Telekom



Im Rechtsstreit um mehr als 150 Mio. Euro hat der Auskunftsbetreiber Telegate einen Etappensieg gegen die Deutsche Telekom errungen. Nach Angaben beider Unternehmen verurteilte das Oberlandesgericht (OLG) Düsseldorf die Telekom am Mittwoch in zweiter Instanz zur Rückzahlung von 52 Mio. Euro an das bayerische Unternehmen. Der Kurs der Telegate-Aktie legte im Parketthandel um mehr als sechs Prozent auf rund 23,20 Euro zu. Ein Telekom-Sprecher kündigte an, der Konzern werde dagegen in Revision gehen.

Nach Auffassung von Telegate hat die Telekom ihrem größten Konkurrenten in der Telefonauskunft von 1997 bis 2004 für Daten von Telefonanschlussinhabern zu viel Geld berechnet. Die Firma aus Martinsried bei München brauchte die Informationen für seine Telefonauskunft, die er als Konkurrenz zur Telekom aufbaute.

Telegate führt deshalb drei Prozesse gegen die Telekom. In dem vor den OLG Düsseldorf entschiedenen Verfahren ging es um Rückforderungen für die Jahre 1997 bis 2000. Das Urteil über eine zweite Klage wolle das OLG am 27. Juni verkünden, teilte Telegate mit. In diesem Prozess fordert das Unternehmen von der Telekom die Rückzahlung von 25 Mio. Euro zuzüglich Zinsen für die Jahre 2000 bis 2004.

In einem dritten Verfahren geht es um Schadenersatzansprüche von Telegate: Das Unternehmen vertritt die Ansicht, es habe wegen der hohen Zahlungen in den betreffenden Jahren auch einen Wettbewerbsnachteil auf dem Markt erlitten, und fordert dafür 86 Mio. Euro. Diese Klage ist laut Telegate in erster Instanz beim Landgericht Köln anhängig und soll im Frühsommer weiter verhandelt werden.

Telegate hatte im vergangenen Jahr einen Umsatz von rund 180 Mio. Euro und einen Überschuss von sechs Mio. Euro erwirtschaftet. Das 1996 gegründete und seit 1999 börsennotierte Unternehmen ist auch in Frankreich, Italien, Österreich und Spanien tätig.

Quelle: ntv.de

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