Karten werden neu gemischt Suche nach Lösung für WestLB
29.02.2008, 12:39 UhrNach der Absage der Helaba an ein Zusammengehen mit der WestLB ist die Zukunft des angeschlagenen Düsseldorfer Geldhauses wieder völlig offen. Die WestLB-Eigner müssten sich nun erneut auf eine gemeinsame Linie verständigen, wie es mit der Landesbank weitergehe, verlautete aus dem Umfeld der Landesbank.
Die Sparkassen in Nordrhein-Westfalen als Mehrheitseigner der WestLB hatten sich im August für Verhandlungen mit der Stuttgarter LBBW ausgesprochen. Dieser Beschluss der Sparkassenverbände könnte nun wieder in den Mittelpunkt rücken. Aber auch die NordLB wird im Umfeld der Eigner als möglicher Partner gehandelt.
Aus Stuttgart kam allerdings eine prompte Absage an mögliche neue Offerten aus den Reihen der WestLB-Eigner. "Im Moment steht ein Zusammenschluss mit einer anderen Landesbank nicht zur Debatte", machte Baden-Württembergs Finanzminister Gerhard Stratthaus (CDU) deutlich. Die LBBW sei in diesem Jahr vollauf mit der Integration der Landesbank Rheinland-Pfalz und der SachsenLB beschäftigt. Erst gegen Ende des Jahres werde diese abgeschlossen sein.
Pl äne für Megafusion
In Finanzkreisen hieß es, die WestLB müsse erst einmal ihre strukturellen Probleme in den Griff bekommen, ehe sie für mögliche Zusammenschlüsse mit anderen Instituten interessant werde. Der WestLB fehle ein tragfähiges Geschäftsmodell. Zudem sei das Gehaltsniveau der dort angestellten Banker im Vergleich mit anderen Banken wesentlich höher, was viele abschrecke.
Möglicherweise gelangen im Poker um die Zukunft der Landesbanken auch Überlegungen für größere Fusionen in den Fokus. "Ziel der nordrhein-westfälischen Sparkassenverbände ist es jetzt, dass die Sparkassen-Finanzgruppe in Deutschland zeitnah und gemeinsam Modelle für eine umfassende Neuordnung des Landesbankensektors entwickelt und vorantreibt", teilten die beiden Sparkassenverbände in NRW in einer gemeinsamen Erklärung mit. Damit wäre der Dachverband der Sparkassenorganisation DSGV am Zug.
Das nordrhein-westfälische Finanzministerium beharrte darauf, dass die WestLB einen "aktiven Beitrag" zur Konsolidierung der Landesbanken leisten werde. Entscheidend sei dabei aber auch, dass die Sparkassenorganisationen dabei eine "aktive Rolle übernehmen und ihren Worten Taten folgen lassen".
Quelle: ntv.de