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Schwer verkäuflicher Luxusduft Symrise spürt die Krise

Der Duft- und Aromenhersteller Symrise bekommt die Folgen der weltweiten Konjunkturabschwächung inzwischen deutlich zu spüren. Nach einem Ergebnisrückgang im dritten Quartal schraubte das Unternehmen aus dem niedersächsischen Holzminden zum zweiten Mal in diesem Jahr seine Gewinnziele zurück.

"In einer weltweit schwierigen gesamtwirtschaftlichen Situation werden wir die Rekordergebnisse des Vorjahres nicht übertreffen", erklärte Konzernchef Gerold Linzbach. Er rechnet währungsbereinigt nun nur noch mit einem Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebita) auf Vorjahresniveau. Bislang war ein Plus von sechs Prozent geplant. Den Aktionären stellte das Management für 2008 trotzdem eine Dividende mindestens auf Vorjahresniveau in Aussicht.

An der Börse reagierten die Anleger allerdings enttäuscht auf die gesenkte Prognose. Die im Nebenwerteindex MDax notierte Symrise-Aktie büßte mehr als zwölf Prozent auf 7,50 Euro ein.

Die Kaufzurückhaltung der Kunden habe im vergangenen Quartal zugenommen, teilte Linzbach mit. Er verwies insbesondere auf das Geschäft mit Düften für die Hersteller von Luxus-Parfums in Westeuropa. Bei weiterhin hohen Rohstoff- und Energiepreisen habe Symrise ferner die Preise nicht so stark erhöhen können wie angekündigt.

Symrise ist der weltweit viertgrößte Anbieter von Duft- und Aromen- und kosmetischen Wirkstoffen. Zu den Kunden gehören der französische Luxusgüterhersteller Christian Dior, die US-Konsumgüterriesen Procter & Gamble und Colgate-Palmolive sowie der Lebensmittelkonzern Nestle.

Schwaches drittes Quartal

Im dritten Quartal verzeichnete Symrise einen Rückgang des Gewinns vor Zinsen und Steuern (Ebit) um zehn Prozent auf 50,6 Mio. Euro. Der Überschuss ging auf 24 (Vorjahreszeitraum: 31,7) Mio. Euro zurück. Der Umsatz hingegen legte um 1,6 Prozent auf 333,5 Mio. Euro zu.

An seiner Umsatzprognose für 2008 hält der Konzern dennoch fest. Angestrebt ist ein währungsbereinigtes Plus von sechs bis sieben Prozent. Dazu dürfte auch das Aromengeschäft des dänischen Unternehmens Chr. Hansen beitragen, das erst seit April zum Konzern gehört. Auch für 2009 zeigte sich der Vorstand zuversichtlich, stärker zu wachsen als der Markt. Dieser hatte zuletzt etwa 2,5 bis drei Prozent im Jahr zugenommen.

Finanzierungsschwierigkeiten sieht das Management aktuell nach eigener Auskunft nicht. Symrise sei bis in Jahr 2011 "sehr, sehr gut" finanziert, sagte Konzernchef Linzbach. Weitere Zukäufe schloss er nicht aus.

Quelle: ntv.de

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