Der Reisekonzern TUI beugt sich beim Internet-Verkauf von Tickets für seine Billigfluggesellschaft TUIfly dem Druck von Verbraucherschützern. Im Internet werden jetzt die Endpreise für einen Flug bereits bei der ersten Auswahl von Angeboten vollständig angegeben. Die Internet-Seite von TUIfly sei vor wenigen Tagen entsprechend neu gestaltet worden, bestätigte ein Sprecher der Airline am Sonntag Hannover. Die Wettbewerbszentrale in Bad Homburg hatte Ende März mehreren Fluggesellschaften mit Klagen gedroht, falls sie weiterhin bei Anfragen im Internet mit unvollständigen Preisen werben.

Der Konkurrenzkampf der Billigflieger hatte in den vergangenen Jahren dazu geführt, dem interessierten Kunden im Internet zunächst immer einen möglichst niedrigen Preis zu nennen. Zusätzliche Steuern, Servicegebühren oder auch Treibstoffzuschläge wurden von vielen erst kurz vor Ende des Buchungsprozess ausgewiesen. Damit wurde der anfängliche Schnäppchenpreis am Ende mitunter mehr als verdoppelt. Nach der deutschen Verordnung für Preisangaben muss aber für Kunden sofort der tatsächliche Endpreis sofort klar erkennbar sein, was im November das Kölner Landgericht nochmals bestätigt hatte.

Die Klageandrohung ging an vier Airlines. Neben TUI hatte die Wettbewerbszentrale auch die französische Air France, ihre niederländische Tochter KLM und die irische Billigfluggesellschaft Aer Lingus abgemahnt. Diese hatten das erste Ultimatum der Verbraucherschützer von Anfang Januar verstreichen lassen.