Der indische Stahlkonzern Tata Steel hat trotz sinkender Nachfrage im Zuge der Wirtschaftsflaute im vierten Quartal überraschend schwarze Zahlen geschrieben. Wie der sechstgrößte Stahlproduzent mitteilte, ging das Nettoergebnis zwar um 39 Prozent auf 8,14 Mrd. Rupien (umgerechnet rund 120 Mio. Euro) zurück. Analysten hatten jedoch aber mit einem Verlust von 9,1 Mrd. Rupien gerechnet.

Auch mit dem Umsatzanstieg von 319 Mrd. Rupien im Vorjahresquartal auf knapp 332 Mrd. Rupien übertraf der Konzern die Markterwartungen. Mit einer Erholung in der Branche rechnet der Stahlkocher erst im zweiten Halbjahr 2009.

Die weltweite Stahlbranche steht gegenwärtig unter großem Druck, da ihre Hauptkunden aus dem Auto- und Maschinenbau infolge der Krise ihre Bestellungen seit Herbst massiv reduziert haben. Die Konsequenzen sind ein Preiseinbruch und entsprechende Produktionskürzungen. Im vergangenen Quartal war die Produktion weltweit um knapp ein Viertel geschrumpft, die Stahlpreise brachen seit Mitte vergangenen Jahres um bis zu 70 Prozent ein.