Rückzug aus China Teddy-Hersteller denkt um
01.07.2008, 20:00 UhrDer traditionsreiche Stofftier-Hersteller Steiff holt seine vor vier Jahren teilweise nach China verlegte Produktion zurück an den Stammsitz nach Giengen an der Brenz in Baden-Württemberg. Trotz der deutlichen Preisvorteile bei der Herstellung sei die Produktion in Fernost "für ein Qualitätsprodukt einfach nicht kalkulierbar", sagte Steiff-Geschäftsführer Martin Frechen den "Stuttgarter Nachrichten" (Mittwoch). Vor allem für Kuscheltiere mit komplizierten Schnitten habe sich die Vergabe an chinesische Fremdfirmen als nicht geeignet erwiesen. Auch die langen Transportwege seien ein Problem.
Viel Gegenverkehr
Der 1880 von Margarete Steiff gegründete Betrieb gilt zwar als Premium-Hersteller, muss nach massiven Umsatzeinbrüchen inzwischen aber sehr flexibel auf Markttrends reagieren.
Ein Beispiel war der Verkaufserfolg des 2007 als Kuscheltier auf den Markt gebrachten Berliner Eisbären Knut, der binnen weniger Monate mehr als 80.000 Mal über den Ladentisch ging.
Für die Spielzeugbranche ist der Schritt von Steiff eine Entscheidung gegen den Trend: Laut Verband der Spielwarenindustrie stammten 2007 mehr als drei Viertel der bundesweit verkauften Puppen, Modellautos und Plüschtiere aus China. Der Importwert der Fernost- Ware lag vergangenes Jahr bei 1,8 Milliarden Euro.
Quelle: ntv.de